Hrunalaug, Reykjavík

02. März 2018

14. November 2018.Gitka.0 Likes.0 Comments

Heute heißt es schon wieder den letzten Tag noch einmal in vollen Zügen genießen. Und das zumindest bei strahlendem Sonnenschein. Als erstes geht es bei eisigen Temperaturen zu unserem neuen Lieblingsort, dem Hot Pot Hrunalaug. Wir sind wieder für uns allein als wir gegen 10 Uhr mitten im Nirgendwo ankommen. Wir entspannen uns in dem klaren, herrlich warmen Wasser und genießen ein letztes Mal den Anblick der uns umgebenden Berge. Diesen Ort werden wir wohl am meisten vermissen. Augenblick verweile doch …

Auf dem Weg nach Reykjavík stoppen wir mal wieder am Bónus in Hveragerði. In dem Einkaufzentrum, ja die nennen das hier wirklich Einkaufszentrum, findet sich auch eine Ausstellung zum Erdbeben von 2008. So hat man einen Einblick in die Spalte zwischen der eurasischen und amerikanischen Kontinentalplatte und hat zudem die Möglichkeit in einen Erdbebensimulator ein Erdbeben der Stufe 6 am eigenen Leibe zu erleben. Weiter geht’s in einen der staatlichen Alkoholläden Vínbudin, schließlich wollen wir für den heutigen Abschiedsabend isländisches Bier kaufen (Challenge 6 completed). Die Preise haben es in sich. Ein normales Bier, kleine Flaschen wohlgemerkt, bekommt man für umgerechnet gut 2 Euro bis hin zu 9 Euro. Beim Anblick der Preise für Wein oder Spirituosen beginnen unsere Augen zu bluten.

Im benachbarten Café gönnen wir uns noch einen kleinen Snack. Bei Kaffee und Kleinur mit Schokolade, einem isländischen Schmalzgebäck, lässt es sich fast vergessen dass der Urlaub sich dem Ende nähert.

Lasst uns doch mal schauen ob bei diesem grandiosen Wetter der Geothermal Park Hverasvæðið geöffnet hat. Tatsächlich scheint dieser heut für wenige Stunden offen zu sein, sodass wir uns spontan entschließen diesem noch einen Besuch abzustatten. Der gesamte Park scheint zu Dampfen. Über einen Rundweg kommt man an einigen heißen Quelle vorbei. An einer kann man ein Fußbad nehmen, wieder andere erzählen spannende Geschichten. So stolperte ein Mann 1906 in die kochend heiße Killerquelle und wurde bei lebendigem Leibe gekocht, daraufhin wurde in Hveragerði die erste Straßenbeleuchtung Islands installiert. Die Müllquelle wurde durch ein Erdbeben aktiviert und beförderte den gesamten Müll zurück zu seinem Absender. Leider sind die berüchtigten Quellen nur noch leere Krater. Nach dem Erdbeben 2008 durchlebte der Park einige Veränderungen. Die Quellen entleerten sich zunächst, das Wasser kam aber schließlich wieder bevor es sich im Winter 2012 wieder verabschiedete. Übrig blieben so genannte Fumarolen, vulkanische Dampfaustrittsstellen. Hier zeigt sich eindrücklich dass sich Mutter Natur nicht lenken lässt, auch nicht um Geld zu verdienen.

Geothermal Park Hverasvæðið

In der heißen Erde wird hier durch die Einheimischen auch Brot gebacken. In einem benachbarten Restaurant zeigt sich wie die Geothermalenergie zum Kochen verwendet wird. In der umliegenden Gegend findet sich auch ein Kraftwerk welches die Geothermalenergie zur Energiegewinnung nutzt. Nach der eindrücklichen Fortbildung geht es dann aber weiter nach Reykjavík.

Als erstes steht der Besuch des Perláns auf dem Programm. Der beeindruckende Bau dient der Speicherung von heißem Thermalwasser und versorgt die gesamte Gegend mit thermaler Energie. Der künstliche Geysir der uns in der Eingangshalle versprochen wurde, findet sich zwar nicht aber es lohnt zumindest der Ausflug auf die Aussichtsplattform. Für 490 ISK kann man hier den Ausblick über Reykjavík genießen. Bei heutigem Kaiserwetter ein lohender Besuch. Falls man 3000 ISK berappen möchte kann man zudem das Museum mit Eishöhle besichtigen, uns war es das nicht wert.

Aussicht vom Perlán

Perlán

Als nächstes ein letztes Mal zur Hallgrímskirkja. Wir nutzen das Wetter und fahren auch hier mit dem Lift auf den 74 m hohen Turm. Für 1000 ISK bietet sich uns auch hier ein fantastischer Ausblick über die Stadt. Das Ticket selbst hat dann aber tatsächlich niemanden interessiert, die gutgläubigen Isländer gehen wohl davon aus das sowieso jeder freiwillig bezahlt. Ist schließlich ein Gotteshaus, da betrügt man ja wohl nicht.

Hallgrímskirkja

Aussicht von der Hallgrímskirkja

Auf dem Weg zum alten Hafen gönnen wir uns frisch gebackene Brezel und Gebäck in einer kleinen Bäckerei. Die Leckereien kosten uns um die 25 Euro, sind lecker und sicherlich noch mit eine der preisgünstigsten Gelegenheiten sich in Reykjavík satt zu essen. Nach einigen Zwischenstopps in diversen Souvenirshops und einem Softeis, welches uns bei eisigen Außentemperaturen einige seltsame Blicke einhandelt, geht’s zum Abschluss in die American Bar. Diese, ja amerikanische Bar, fanden wir im WOW Air Magazin. Vor allem die liebevolle Innenausstattung, samt an der Wand hängenden Football Helmen und mit amerikanischen Nummernschildern tapezierte Toiletten, hat es uns angetan. 750 ISK für ein isländisches Bier und 900 ISK für ein Cider, und das in der Happy Hour. Aber schließlich geht es hier um den Abschiedsdrink. Und dann heißt es auch tatsächlich Abschied nehmen.

Am frühen Abend kommen wir an unseren Häuschen an und packen unser gesamtes Hab und Gut zusammen. Das Unausweichliche lässt sich nun mal nicht ewig vermeiden. Ein letztes Mal Grillen wir, wobei heute die Pfanne herhalten muss, da die Gasflasche am Vorabend ihren Geist aufgegeben hat. Nordlichter gibt es heute Abend leider keine und schließlich verabschieden wir uns schon gegen 10 Uhr ins Bettchen. In nicht einmal 4 Stunden klingelt der Wecker.

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