Coburger Hütte über Immensteig

19. Juni 2020

5. August 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Heute dann also der Abstecher nach Österreich denn die Bergbahnen öffnen am heutigen Freitag endlich seine Tore. Geplant ist eine Wanderung zum Seebensee und hinauf zur Coburger Hütte. Plan A sah die Besteigung über den Hohen Gang vor. 2 Minuten nach Ankunft mussten wir jedoch bereits Umplanen denn der hohe Gang ist seit einem Felssturz 2019 gesperrt. Also schnell die App gestartet und eine Alternativtour geplant. Im Alternativen finden sind wir schließlich mittlerweile geübt.

Plan B führt uns dann über den Immensteig. Zunächst geht es locker über grüne Wiesen, untermalt durch das Glockengeläut der Kühe in der Ferne. Dann betreten wir den Abzweig zum Immensteig. Die Hinweis Schilder: ‚Nur für geübte Wanderer‘ und ‚Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich‘ übergehen wir. Schließlich haben wir auf der Zugspitze bereits alpine Erfahrung gesammelt.

Recht schnell wird es steil, es geht durch den Wald den Berg hinauf. Vorbei an einem schönen Wasserfall und dann kann unsere erste Klettersteig Erfahrung auch schon beginnen. Die Stöcke werden eingepackt, denn wir brauchen jetzt unsere blanken Hände. Der Steig ist gut durch Drahtseile gesichert, durch den Regen (ja wir haben mal wieder Regen) sind die Steine zum Teil ziemlich rutschig, sodass man hier schon arg aufpassen muss. Belohnt wird man immer wieder durch unglaubliche Aussichten auf die Berge und die grüne Almenwelt. Weiter geht es über Metalleitern und schließlich kommen wir auch schon oben an.

Über ein Tor gelangen wir auf ein flaches Waldstück und kurze Zeit später erblicken wir eine kleine Schutzhütte, die Ganghofer‘s Rast. Ideal, bei weiterhin stetigem Regen, um sich etwas zu stärken.

Das nächste Stück verläuft überwiegend flach bis zur Seeben Alm, wo wir uns zunächst einen Kaffee genehmigen. Einen kurzen Anstieg später sehen wir bereits den türkis-blauen Seebensee vor uns. Wir umrunden den See zunächst auf der rechten Seite, vor allem deshalb weil wir nicht den gleichen Weg laufen wollen wie auf dem Rückweg. Leider ist der Weg recht schlecht gekennzeichnet sodass wir immer wieder durch Gestrüpp hindurchtauchen müssen.

Seebensee

Wir lassen den See hinter uns und erblicken bereits die 250 m höher gelegene Coburger Hütte. Oder zumindest das Dach der Hütte und auch nur mit guten Augen, denn soweit hoch oben erscheint sie uns winzig klein.

In einem stetigen Zick Zack geht es steil hinauf. Hinter der Kehre wartet eine neue Kehre und dahinter wieder eine. Zumindest hat man, wenn man sich umdreht, einen wunderbaren Blick auf den Seebensee.

Mit Blick auf die Hütte laufen wir weiter und weiter bis wir schließlich von Schafen begrüßt werden, welche hier oben in luftiger Höhe grasen. Die Coburger Hütte liegt auf einer Höhe von 1920 Metern. Mittlerweile zieht es sich immer stärker zu, aber zumindest erhaschen wir noch einen kurzen Blick auf den Drachensee, bevor dieser im Nebel verschwindet.

Drachensee

In der Hütte wurde extra der Kachelofen angeheizt und so suchen wir uns erstmal ein lauschiges Plätzchen und genehmigen uns ein Bier und frischen Kaiserschmarren.

Den Rückweg von der Hütte, mittlerweile bei eisigen Temperaturen und dichtem Nebel, begehen wir auf dem Zustieg Tajakante. Das ist dann doch recht abenteuerlich. Durch Geröll und wiederum Schneefelder geht es steil hinab bevor wir wiederum am Seebensee ankommen.

Der Rückweg wird dann leider doch noch einmal hektisch. Zum einen ziehen sich die eher flach verlaufenden Kilometer schier endlos in die Länge, zum anderen wollen wir die Ehrwalder Almbahn nutzen um ins Tal zu fahren. Da die letzte Fahrt 16:30 Uhr geht, heißt es jetzt Gas geben. Das letzte Stück geht über den Koatiger Weg, quasi die Alternative gegenüber dem Hauptweg. Wiederum steil bergab, rutschig durch den Regen und Wasser welches von den Bächen über den Weg läuft und das zudem unter Zeitdruck. Trotz alledem ein schöner Trail mit Ausblicken über die Ehrwalder Alm. Von hier geht schließlich auch der Zustieg zur Zugspitze über das Gatterl los (Merken wir uns schon mal für das nächste Mal).

Ehrwalder Alm

Für ein Abschlussbierchen auf der Ehrwalder Alm bleibt uns dann leider keine Zeit und so steigen wir in die Gondel, welche uns in 10 Minuten zu Talstation befördert. Die Talfahrt kostet uns 12 € pro Person und ist dann doch ne gute Alternative gegenüber dem monotonen Hauptweg, auf welchen wir hinab blicken. Letzte Einkehrmöglichkeit ist dann die Brentalm. Mit Blick auf die vorher erklommenen Berge und auf die vorbeifahrenden Gondeln begießen wir unsere letzte Wanderung. Immerhin sind wir jetzt geübte Wanderer mit alpiner Erfahrung.

Zurück in Garmisch-Partenkirchen verbringen wir den letzten Abend im Stadt Zentrum. Im Fischer’s Mohrenplatz genießen wir das letzte Mal bayrische Kost, bevor wir uns morgen schon verabschieden müssen.

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