Abisko Nationalpark, Kiruna, Övre Soppero

21. September 2020

13. Oktober 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Nach einer durchregneten Nacht erwartet uns ein verregneter Morgen. Scheint so als würde sich der Wetterbericht bewahrheiten. Unsere geplanten Wanderungen durch den Abisko National Park, dem Startpunkt des Fernwanderweges Kungsleden, werden eingekürzt. Die Touristation am Nationalpark ist wieder gut durch Wanderer gefüllt. Wir schreiten zunächst durch das Tor, an welchem offiziell der 440 Kilometer lange Kungsleden von Abisko nach Hemavan beginnt. Übersichtskarten mit 5 verschiedenen Wanderwegen findet man vor der Touristeninformation (außerhalb der Saison Sonntags und Montags geschlossen). Wir entscheiden uns für den gelben Weg, welcher zu der spektakulärsten Sehenswürdigkeit des Parkes führt, dem Canyon des Abiskojokk. Der gut ausgebaute Weg führt über Holzstege. Kurze Zeit später, das Rauschen der Wassermassen wird zunehmend lauter, steht man auch schon an der Kante, die einen Blick in den Canyon frei gibt. Ein unglaubliches Naturspektakel.

Die Wege führen direkt am Canyon entlang. Das türkis blaue Wasser, vor den gold-gelb und orange gefärbten Bäumen, bietet uns erneut ein fantastisches Farbenspiel. Am Abschluss des gelb markierten Weges verläuft der Weg weiter über eine Brücke, welche noch einmal einen freien Blick auf den senkrecht eingeschnittenen Canyon erlaubt. Zurück geht es über die Touristation. Unterwegs kann man noch einen Abstecher zum Strand des Torneträsk machen. Wir folgen noch ein Stück dem orange markierten Weg, bei mittlerweile wieder stärker werdenden Regen. Leider bestätigt sich der Verdacht, das Wanderungen bei diesen Witterungsbedingungen wenig Spaß machen. Da sowohl die Aurora Sky Station wie auch die Seilbahn auf den 1169 Meter hohen Berg Njulla Corona- oder Saison bedingt geschlossen haben, lösen sich unsere Wanderpläne in Luft auf. Wir beenden das Thema Abisko Nationalpark mit nur wenigen aber durchaus imposanten Erinnerungen und wenden uns Richtung Osten.

Einen weiteren Stopp legen wir in Kiruna ein. Wir probieren uns noch einmal an einem kleinen Stadtbummel und statten auch der Kiruna kyrka einen Besuch ab. Die Holzkirche verbindet Einflüsse der norwegischen Stabkirchen mit samischen Koten und zählt zu den Highlights der kleinen Stadt. Die außen eher schlicht anmutende Kirche mit daneben befindlichen Glockenturm, bietet im Inneren eine umso imposantere Ercheinung. Die aufwändigen Holzschnitzereien und der offene Dachstuhl sind ein toller Anblick und einen Besuch auf jeden Fall wert.

Da wir mit Hund reisen und in Finnland, wie auch in Norwegen, eine Impfung gegen den Fuchsbandwurm 24 bis 120 Stunden vor Einreise erfolgen sollte, steht zunächst noch ein Besuch beim Tierarzt an. Die Schluckimpfung (30 €) ist schnell und unkompliziert erledigt. Zumindest dahingehend, sollte einer Einreise nach Finnland nichts im Wege stehen.

Wir verlassen die E10 und biegen erneut in Richtung Norden ab. Auf unserem Weg in Richtung Finnland zwar ein Umweg, aber dieser sollte sich noch lohnen. Fernab von städtischen Lichteinflüssen durchfahren wir Övre Soppero und steuern den Ryssajoki Naturrastplats an eine kleinen See an (N 68° 9‘ 16.03“, E 21° 46‘ 55.51“). Der kleine sandige Platz mit zwei Picknicktischen und Feuerstelle bietet Raum für 2-3 Wohnmobile. Bei stürmischen Verhältnissen beenden wir die Lagerfeuer-Aktion zwar schnell, aber das eigentliche Highlight kommt auch erst gegen halb 10 Uhr am Abend. Der Blick auf die Wetter- und Polarlicht-App bestätigt die angesagten klaren Verhältnisse und nachdem sich der grüne Streifen Zentimeter für Zentimeter in unsere Richtung bewegt hatte, begeben wir uns erneut nach Draußen. Die weiß tanzenden Streifen ziehen sich über den gesamten Himmel. Bis 1 Uhr in die Nacht hinein tanzen die Lichter vor uns. Zwar nicht in dem kräftigem Grün wie wir uns das vorgestellt hatten, aber die Show ist durchaus beeindruckend. Die Jagd nach den Nordlichtern hatte sich also gelohnt. Ein unglaublich schönes Naturschauspiel. Wieder ein Häkchen auf unserer Bucket List.

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