Winter Spartan Race Liberec

20. Januar 2018

14. November 2018.Gitka.0 Likes.0 Comments

Eins vorne weg: Wir lieben Schnee. Und das hat uns schließlich auch ermutigt an einem Samstagmorgen die knapp 100 km nach Liberec zu fahren um dort an unserem ersten Spartan Race teilzunehmen. Und das direkt am Ještěd, im Schatten der Skisprungschanze, mit einer Menge Schnee, bei Temperaturen um den Null Punkt. Klingt doch nach einer Menge Spaß.

Ještěd

Anders als beim Tough Mudder ist das Spartan Race ein Wettkampf, die Streckenzeit wird über Teamgeist gestellt. Schreckt den ein oder anderen sicher ab, aber in den später stattfindenden Open Heat Startwellen verirren sich auch einige Teams die das Ganze nicht allzu ernst nehmen. In der frühen Elite Startwelle oder den Age Groups dagegen geht’s nur darum so schnell wie möglich den Kurs zu bewältigen, die Schwachen werden zurück gelassen. Neben der heute stattfindenden Sprint Variante mit 5+ km, gibt es noch die Super Variante mit 13+ km und die Beast Variante mit 20+ km.

In Liberec angekommen stellen wir das Auto in der Nähe des Parkplatzes ab, denn der Parkplatz selbst war längst voll, und stiegen in einen der Shuttle Busse. Mit selbigen ging es schließlich hoch zum Skigebiet. Wir wurden mehr oder weniger mitten im tschechischen Winterwald abgesetzt und folgten den Massen. Nach 20 Minuten Fußmarsch und einigen ungewollten Schlittereinlagen kamen wir am Start- und Zielbereich an. Und hier herrschte dann auch das perfekt organisierte Chaos. Wir standen uns fast einen Stunde die Beine platt um an unsere Start Nummern in Form von Stirnbändern zu kommen. Ohne viel Zeit zu verschwenden ging es dann zum Start der in wenigen Minuten stattfinden sollte. Ein kurzes Aufwärmprogramm welches bei den Außentemperaturen wirklich nötig war und los ging der Spaß.

Aroo

Erstes Hindernis war die Over-Under-Through Kombination, also Holzwände über die man klettert, durch welche man hindurch taucht und schließlich geht‘s noch direkt durch die Wand. Was folgt ist der steile Aufstieg im Gänsemarsch auf den Gipfel. Der Aufstieg hatte es wirklich in sich, in Reih und Glied stapften wir den verschneiten und teils vereisten Trampelpfad hinauf. Überholmanöver waren hier selten möglich und so bleibt einem nichts anderes übrig als sich dem Tempo des Vordermannes anzuschließen.

Weiter ging es dann durch den herrlichen Winterwald, über die engen Waldwege bergab, mal eben, aber zumeist bergauf. Schließlich kamen wir an einer Skipiste an, neben uns Ski- und Snowboard Fahrer, welche uns allesamt wahrscheinlich für bekloppt hielten. Nächstes Hindernis stellten zwei Balken in Brusthöhe dar über welche wir klettern mussten. Weiter durch den schier endlosen Winterwald.

Nach einer weiteren Wand die es zu überklettern galt und einer geneigten Wand die man ebenfalls übersteigen musste, kam der Memory Test. Also eine Zahlenkombination die es sich zu merken galt. Und da wir uns sicher waren, heute noch die ein oder anderen Straf-Burpees absolvieren zu müssen gaben wir uns ganz besonders viel Mühe uns die Zahlen zu merken.

Weiter durch das Winterwonderland und schließlich zum Walkers Walk. Mit einem Gummiband um die Beine hieß es nun eine kleine Steigung nach oben zu hüpfen und schließlich auch wieder hinab zu hüpfen. Sieht vor allem witzig aus wenn zig Leute hintereinander her hoppeln.

Nach erneuter Laufstrecke kamen wir schließlich zu den Monkey Bars welche uns die ersten 30 Burpees einbrachten, immer unter den strengen Blicken der Volunteers. Weiter über eine 2m hohe Wand und zum Speerwurf, schließlich sind wir Spartaner, und gleich mal zu den nächsten 30 Burpees. Mal im Ernst: Wir haben in unserem Leben noch nie einen Speer geworfen. Und weil wir schließlich erst einige Kilometer und 60 Burpees in den Beinen haben geht es direkt weiter zur Slackline. Einem vereisten Spanngurt über welchen man drüber balancieren sollte. Mega Idee und zack die nächsten 30 Burpees.

Mittlerweile ging es stetig bergab, wir scheinen dem Ziel also näher zu kommen. Wir durften noch einmal Schnee küssen um unter den Barbed Wire Crawl hindurch zu kriechen, bevor es dann neben der Skisprungschanze steil nach unten ging. Diesen Abschnitt legten wir zumeist sitzend zurück. Quasi eine rasante Schlittenfahrt ohne Schlitten. Und die hatte es in sich, einmal falsch gebremst und schon durfte man sich von seinen heilen Knochen verabschieden. Vor allem die zwischen dem Schnee hervor spießenden Steine waren ein Erlebnis, ein schmerzhaftes Erlebnis.

Bei dieser rasanten Abfahrt hätte man alles um sich herum vergessen können, wie gut dass auf halber Strecke der Memory Test abgefragt wurde. Gott sei Dank diesmal keine Burpees.

Weitere Rutschfahrt und schließlich war der Zielbereich in Blickweite. Unten angelangt wäre nun eigentlich eine mittels Strohsack konzipierte Rutschpartie angesagt, aber da es erst kürzlich zu Verletzungen gekommen war, wurden wir einfach weiter geleitet. Wir lassen also das Spaß Hindernis hinter uns und folgten dem Kurs zur Z-Traverse. Die Wand ist mit Tritt und Griff Hilfen versehen um an dieser entlang zu klettern. Burpees!

Wall Climb

Burpees!

Wieder über eine immer höher werdende Wand und schließlich besteigen wir die Stairway to Sparta, einem umgedreht V-förmigen Klettergerüst. Und schließlich folgt das Multi Rig, haben schließlich lange keine Burpees mehr gemacht. Die erste Stange kann zwar noch überwunden werden aber danach lassen mich meine Eisfinger auch im Stich und ich geselle mich zu den anderen um die geliebten Burpees zu absolvieren.

Stairway to Sparta

Multi Rig

Über die Zuschauertribünen geht es schließlich mit Sandsack zum Sandbag Carry, zuerst hinunter und dann alle Stufen wieder hinauf. Über ein Schrägnetz geht es wieder ganz nach unter bevor es über die Slippery  Wall ins Ziel geht. Geschafft. 6,96 Kilometer, 576 Höhenmeter und 150 Burpees. Stolz nehmen wir die extra für das Winter Race konzipierte Glasmedaille in Empfang, einem Teil der Trifecta Medaille sowie ein langärmliges Finisher-Top. Auf ein Finisher Bier warten wir vergebens, das ist hier schließlich eine ernst zu nehmende Sportveranstaltung.

Sand Bag Carry

Fazit: Die Winter Variante ist ein absolutes Highlight, zumindest wenn man so Schneeverliebt ist wie wir. Auch die Trifecta, bestehend aus Sprint, Super und Beast in einem Jahr, wird noch auf unserer Agenda stehen. Trotz alledem muss man den Vergleich zum Tough Mudder ziehen. Die Hindernisse sind beim Spartan Race natürlich darauf ausgelegt sie alleine zu bewältigen können, damit sind sie aber auch weniger spannend als beim Tough Mudder. Die Organisation war zum Teil wirklich dürftig, die Versorgung im Zielbereich eingeschlossen. Am Ende steht trotzdem ein toller Event Tag und ein neues Ziel für 2019: Die Trifecta.

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