Der Stachel saß dann wohl doch tiefer als gedacht. Insgesamt wanderten wir im Juni 9 Stunden lang über Stock und Stein, mussten uns aber schließlich auf Grund etwas so banalen wie Schnee geschlagen geben. Was blieb war die Erkenntnis dass wir es eben nicht geschafft hatten. Grund genug also um das Projekt Zugspitze 2.0 zu starten.
Also alle Wandersachen zusammengepackt und hinauf nach Garmisch-Partenkirchen. Passenderweise hatte es 4 Tage zuvor ordentlich geschneit (ja, im August). Am Vorabend wurde noch das Taxi bestellt, welches uns gegen 4:30 Uhr zum Skistadion in Garmisch-Partenkirchen bringen sollte. Um 4 Uhr an diesem schönen Samstagmorgen klingelt der Wecker und wir springen voller Elan aus den Betten (ihr müsst mir das einfach glauben denn Zeugen gab es zu dieser unchristlichen Zeit nicht).
Das Taxi wartet bereits und setzt uns 4:40 Uhr am Skistadion ab. Hier beginnt unsere Wanderung über das Reintal zur Zugspitze. Wir laufen zunächst in völliger Dunkelheit, nur der hüpfende Kegel der Stirnlampe erhellt den Weg vor uns. Bereits zu so früher Stunde sind wir nicht allein auf der Strecke. Das erste, uns bereits bekannte Teilstück, führt uns an der Partnachklamm rechts vorbei. Der Weg über die Klamm ist erst später geöffnet, sodass eine Umgehung unumgänglich ist. Die asphaltierte Straße schickt bereits erste schmerzhafte Impulse an unsere noch müden Waden. Stetig bergauf geht es zunächst zur Partnachalm. Der Himmel wird langsam heller und schließlich wartet auch schon die erste Überraschung auf uns. Nach den starken Regenfällen Anfang der Woche wurde ein Teil der Straße weggerissen und auf 10 bis 15 Meter unterspült. Der Hohe Weg oberhalb der Partnachalm in Richtung Reintalerhof war somit gesperrt. So geht es für uns an der Alm vorbei und stetig bergab bis zur Partnach. Den vorhergehenden Anstieg hätten wir uns da wohl schenken können. Weiter geht es schließlich immer entlang der Partnach bis wir wieder auf unsere ursprüngliche Route kommen. Es geht über breite Forstwege und schließlich über kleinere Waldpfade. Die Sonne traut sich noch immer nicht über die Berge, von den angekündigten 28° ist nichts zu spüren. Das Rauschen des Flusses begleitet uns dann bis zu unserem ersten Etappenziel, der Bockhütte. Hier kommen wir nach 10 Kilometern und 2,5 Stunden kurz nach 7 Uhr an. Die privat bewirtschaftete Hütte hat zwar an den Wochenenden geöffnet, aber eben nicht um 7 Uhr morgens. Wir genehmigen uns also die selbst geschmierten Brote und bedecken uns vorsorglich bereits mit einer ordentlichen Schicht Sonnenschutz.
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