Vatnajökull, Jökulsárlón, Svartifoss, DC-3 Plane wreck

01. März 2018

14. November 2018.Gitka.0 Likes.0 Comments

Die Nacht endet nach wenigen Stunden. Heute starten wir noch bei Dunkelheit um rechtzeitig gegen 11 Uhr am Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas anzukommen. Für die Strecke von knapp 350 km brauchen wir etwas mehr als 4 Stunden. An der Gletscherlagune Jökulsárlón sollte uns ein Jeep über den Gletscher zur Eiskristallhöhle bringen. Die Fahrt gestaltete sich vor allem auf Grund der Witterungsbedingungen interessant. Durch dichtes Schneetreiben erreichten wir die Gletscherlagune aber trotz alledem pünktlich. Idealerweise wurden wir direkt mit den ersten Sonnenstrahlen seit Tagen begrüßt. Da uns bis zum Start der Tour noch etwas Zeit blieb, genossen wir den Ausblick auf die vor uns liegenden Eismassen und die Sonne, welche sich im Wasser spiegelte. Ein Wahnsinns Anblick. Leider ohne Seehunde welche uns zuwinkten.

Gletscherlagune Jökulsárlón

Eine halbe Stunde vor der geplanten Tour begaben wir uns dann aber endlich zu unserem Jeep Fahrer. Die Enttäuschung folgte sofort. Mittels Beweisvideo wurde uns die Überflutung der Eishöhle gezeigt und da diese schwimmend eben nicht zu besichtigen ist, mussten wir der Tatsache ins Auge sehen das die Eishöhlen Tour definitiv gestorben ist. Nochmaliges Telefonat mit dem Veranstalter (die Alternativtour war wiederrum zu spät) und die Tour wurde storniert. Zumindest haben wir so 160 Euro pro Person eingespart. Ein schwacher Trost. Missen möchten wir den Trip zum Vatnajökull trotz alledem nicht, denn der Anblick der riesigen, sich über Kilometer erstreckenden Eismassen ist ein absolut sehenswertes Erlebnis.

Überall und niergendwo …

Bevor wir uns auf den Rückweg begeben halten wir noch am Strand. Hier wurden Brocken des Gletschereises an Land gespült. Das Eis funkelt in der Sonne und bietet so ein fantastisches Fotomotiv. Da uns nun doch noch einiges an Zeit übrig bleibt, beschließen wir zum einen dem Flugzeugwrack einen Besuch abzustatten.

Vatnajökull

Kurzer Zwischenstopp an einer Gletscherzunge, inklusive kleiner Wanderung in eisigem Wind, und Spontanausflug zum Svartifoss. Der schwarze Wasserfall befindet sich im Skaftafell Nationalpark und erhielt seinen Namen durch die ihn einrahmenden schwarzen Basaltsäulen. Leider konnten wir diesen nur von der Ferne betrachten. Die Wanderung zur Fallkante und schließlich über einen Rundwanderweg zurück zum Aussichtspunkt hätte uns noch mal fast 2 Stunden gekostet. Auf dem weiteren Weg nutzen wir das fantastische Wetter und lassen noch einmal die schwarzen Lavastrände sowie Vík auf uns wirken.

Kirche Vík

Daher entscheiden wir uns den noch weiten Rückweg fortzusetzen. Vorbei geht es an kilometerlangen mit Moos bewachsenen Lavafeldern, welche die gesamte Gegend surreal erscheinen lassen.

Lavafelder

Angekommen am Parkplatz von welchem man Zugang zum Wrack der DC-3 erhält und nochmals begeben wir uns auf den 3,8 km langen Marsch. Die DC-3 der U.S. Army musste hier 1973 notlanden, die noch brauchbaren Überreste, wie Tragflächen, Motor und Instrumente des Cockpits, wurden abmontiert. Der Rest wurde dem rauen nordischen Wetter überlassen. Da die Grundstückseigentümer sich auch nicht in der Lage sahen das Wrack zu bergen, liegt es seither in der schwarzen Lavawüste am Sólheimasandur Strand. Nachdem das Wrack mittlerweile auch in Musikvideos auftauchte wurde es zu einer der meistbesuchten Orte Islands. Mittlerweile müssen zwar keine Überlebenden mehr gerettet werden, dafür aber Touristen welche sich in der Lavawüste verirrten. Heute ist der Weg zum Wrack nur noch zu Fuß zu bewältigen und mittels gelber Pfähle markiert.

DC-3 Plane wreck

Wir gehen also gut eine dreiviertel Stunde stupide geradeaus über den steinigen Lavastrand. Als wir uns schon fast sicher waren das das eine riesige Touristenverarsche zu sein scheint, erblicken wir schließlich doch das marode Wrack. Der Ort hat was mystisches, der Flugzeugrumpf in mitten der schwarzen Landschaft, unweit vom Meer entfernt, durchlöchert und dem Sterben überlassen. Wir besichtigen das Innere, steigen auf die Triebwerke und das Dach und nutzen die Gelegenheit für zahlreiche Fotos.

Leider müssen wir dann aber auch wieder den öden Weg durch die Lavawüste zurück. Fazit: Sicherlich ein sehenswertes Erlebnis, noch einmal würden wir dafür den Weg über den steinigen Lavastrand nicht auf uns nehmen. Nach weiteren knapp 2 Stunden Fahrtzeit kommen wir schließlich an unserem Haus an.

Mittlerweile ist es sternenklar. Zeit die Aurora Forecast App zu starten. Bei einer 33%igen Wahrscheinlichkeit heute, an diesem Standort, Nordlichter zu erblicken, sollten wir doch Erfolg haben, oder? Also raus in die Kälte und den Blick zum Himmel gerichtet. Wie wir da so im Mondes Schein dastanden und nach oben starrten boten wir sicherlich einen grandiosen Anblick. Nur Nordlichter waren keine zu sehen. Also noch mal hinein ins Warme und Google gefragt. Es muss doch noch Tricks geben diese grünen Lichter zu sehen. Nachdem die richtigen Kameraeinstellungen gefunden waren (lange Belichtungszeit!) war es Zeit für einen zweiten Versuch. Tatsächlich hatte man beim Blick durch die Kamera das Gefühl das die weißen Schlieren am Himmel grün wirkten. Mit ruhiger Hand wurde ein Foto geschossen und siehe da: Nordlichter eingefangen. Also Kopf in den Nacken und zum Himmel geschaut. Schließlich sahen wir die grünen Schleier wie sie für einige Minuten über uns hinweg tanzten (Challenge 5 completed). Das Spektakel ging fast eine Stunde, immer wieder für einige Minuten. Ein fantastisches Erlebnis und würdiger Abschluss dieses Tages.

Nordlichter

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