Königsee, Fahrt nach Windischeschenbach

17. Juli 2020

5. August 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Der Urlaub endet wie er angefangen hat: mit einer verregneten Nacht. Glücklicherweise verzieht sich der Regen in dem Moment wo wir am riesigen Königsee Parkplatz ankommen. Auch bei diesem eher bescheidenen Wetter ist der Parkplatz übervoll. Die eine Hälfte zieht es zur Jenner-Bahn, welche irgendwo in der Wolkendecke endet, die andere zieht es zum saubersten See Deutschlands, dem Königsee. Die laut Internet im halbstunden Takt ablegenden Schiffe verkehren heute alle 15 Minuten. Die Tickets bis nach Salet und zurück kosten stolze 20,20€ pro Person.

Brav mit Mund-Nasenschutz bewaffnet geht’s auf das bereits überfüllte Schiff und dann beginnt die Fahrt auch schon. Durch ein Crew-Mitglied werden uns während der Fahrt allerlei Informationen zum Königsee vermittelt, und noch dazu durch eine sehr charmante und witzige Art und Weise. Wir fahren mit dem Elektroboot, welche hier seit 1909 zum Einsatz kommen, nah an den steilen Felswänden vorbei. Eines der Highlights der Fahrt ist mit Sicherheit das Echo der Trompete, welche durch den Bootsführer gespielt wird und an der Echowand wiederhallt. Vielleicht war es aber auch doch seine Schwester die auf der anderen Seite gespielt hatte, sie hatten schließlich die ganze Nacht geprobt.

Im Sommer kann der See bis zu immer noch kühle 16°C annehmen, nicht umsonst sagt man ‚Wer als König in den Königsee steigt, kommt als Prinzessin wieder raus‘. Ausprobieren möchte das heute niemand, auf die Sicherheitsvorkehrung im Falle eines Unfalls werden wir trotz alledem hingewiesen. Wir fahren zunächst die Wallfahrtskirche St. Bartholomä an, hinter dieser ragt die Watzmann Ostwand empor, leider versunken in den Wolken. Unser Bootsführer macht uns auf einige Wandermöglichkeiten aufmerksam. Wem die 20- bis 40-minütigen Wandervorschläge zu lang sind kann jedoch auch die Wanderung zur nächstgelegenen Wirtschaft angehen. Für diese benötigt man von der Anlegestelle lediglich 1:26 min. Weiter geht die Fahrt Richtung Salet.

Wir schippern über den zweittiefsten See Deutschlands. Kaum zu glauben das er ca. alle 15 Jahre im Winter komplett zu friert. Zuletzt war das 2006 geschehen, der heute schon überfüllte Parkplatz war damals bereits früh morgen voll und führte zu Autoschlangen bis ins Zentrum von Berchtesgaden hinein. Wir hätten zur damaligen Zeit auch mit Skiern nach Salet fahren können. Heute aber nutzen wir das Boot und kommen nach ca. einer Stunde Fahrtzeit in Salet an.

Nach einem kurzen Fußmarsch von 20 Minuten haben wir dann auch das eigentliche Ziel erreicht, den Obersee. Die Lage zwischen den steil aufragenden Felswänden und die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche machen den kleinen See zu einem der schönsten Bergseen Deutschlands. Von der aufsteigenden Felswand im Hintergrund stürzt der Röthbachfall, der höchste Wasserfall Deutschlands, in die Tiefe hinab. Mehr Idylle geht dann wohl auch nicht.

Obersee

Auf dem Rückweg statten wir noch der Saletalm einen Besuch ab. Mit dem Königsee vor uns, grasenden Kühen neben uns und den Felswänden um uns herum, könnte man fast vergessen das es der letzte Urlaubstag ist. Wir schippern zurück zur Wallfahrtskirche und schauen uns auch in der kleinen, schlichten Kirche ein paar Minuten um.

Wallfahrtskirche St. Bartholomä

Kurze Zeit später entkommen wir jedoch dem Touristentrubel und begeben uns auf den Rückweg. Wir schlendern noch gemütlich durch den Ort, statten dem ein oder anderen Souvenirshop einen Besuch ab und essen noch ein paar Abschieds-Weißwürste, bevor es schließlich heißt Abschied nehmen.

Man hätte sich an die abwechslungsreiche Fahrt über die Alpenstraße gewöhnen könne, abseits des ganzen Trubels. Jetzt folgen erst einmal 300 km monotone Fahrt über Landstraßen und Autobahnen. Der letzte Halt zur Übernachtung soll dann unser ‚Oster-Domizil‘ sein. Der Campingplatz und Ferienhof Schweinmühle in Windischeschenbach ist seit Jahren unser Ziel im Osterurlaub, musste aber dieses Jahr leider bei bestehendem Lockdown ausgesetzt werden. Umso mehr freuen wir uns heute zumindest eine Nacht hier zu verbringen. Wir haben Glück das wir noch einen Platz bekommen. Der Stellplatz geht mit 7,50€ in die Rechnung ein, zzgl. 7,50€ pro Person, 3€ Strompauschale und 1€ Müllgebühr (Gesamt 34€). Vorteil ist die am Campingplatz befindliche Zoigl-Wirtschaft. So bekommen wir zum einen ein gutes bayrisches Abendessen und zum anderen ein frisch gezapftes Zoigl-Bier. So endet unser Kurzurlaub zwar viel zu schnell aber mit Erlebnissen die noch lange in unseren Köpfen verbleiben werden.

Add comment

Proudly powered by WordPress & Hedy Theme by IshYoBoy.com