Etappe IV: Tegernsee – Chiemsee

15. Juli 2020

5. August 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Etappe vier, wir lassen den Tegernsee und auch den Schliersee hinter uns zurück und begeben uns auf den Weg zum Chiemsee. Noch hält das Wetter, der angekündigte Regen ist noch in weiter Ferne. Wir begeben uns also zügig auf die Alpenstraße und steuern die Wendelsteinbahn an. Nachdem dieser mehrfach in der Reiseliteratur erwähnt wurde sollten wir uns das mal genauer anschauen.

Unter einer dichten Wolkendecke kommen wir an der Wendelsteinbahn an. Zur Abwechslung sind wir fast die einzigen Fahrgäste und kommen auch genau richtig zur Abfahrt der 9:45 Uhr Gondel. Mit einem letzten Hinweis bei den geplanten Wanderungen das Wetter und vor allem die drohenden Gewitter im Auge zu behalten, werden wir an der Bergstation hinaus gelassen. Zuerst statten wir dem Kicherl einen raschen Besuch ab und schließlich begeben wir uns auf direkten Wege zum Gipfelweg. Über Serpentinenartig angelegte Wege und durch kleine Höhlen hindurch geht es stetig bergauf. Ausgehend vom Wendelsteinhaus auf 1.724 Metern geht es in 20 Minuten zum Wendelstein-Gipfel auf 1.838 Metern. Immer wieder mit fantastischen Ausblicken auf die zurückgelegten Wege. Die Aussicht auf die Alpen oder gar den Großglockner bleibt uns bei immer tiefer hängenden Wolken aber leider verwehrt.

Am Gipfel noch schnell einen Vermerk ins Gipfelbuch hinterlassen und schließlich begeben wir uns auf den Panorama Weg zurück zum Wendelsteinhaus. Nach schier endlosen bergab Gestolpere kommen wir nach 30 Minuten unterhalb des Wendelsteinhauses an. Es heißt also am Ende noch einmal bergauf laufen, begleitet von den ersten Regentropfen. Wir kehren zu guter Letzt noch im Wendelsteinhaus ein bevor wir die Gondel zurück zur Talstation nehmen.

Unsere Tour führt uns schließlich weiter durch Bayrischzell und weiter in Richtung Oberaudorf. Hier unternehmen wir einen Abstecher zu den Wasserfällen am Tatzelwurm. Wer Hinweis Schilder sucht sollte hier ganz genau hinsehen. Wir parken zufällig an einem Wanderparkplatz, an welchem ein kleiner Holzwegweiser zu den Wasserfällen steht. Der Taztelwurm, ein alpenländisches Fabeltier, quasi Halb Drache Halb Raubkatze, soll hier im Strudeltopf des Wasserfalles hausen. Dann schauen wir doch mal ob wir das menschenfressende Untier erblicken. Die Wasserfälle lassen sich an zwei Brücken bestaunen. Zunächst folgt man dem Weg zu den oberen Wasserfällen, man gelangt zu einer steinernen Brücke und hat einen wunderbaren Ausblick auf die Fallkante des Wasserfalles. Wenn man dem Weg noch weiter folgt kann man über die Steine auch direkt zur Kante hüpfen. Den Nervenkitzel, vielleicht einige Meter in die Tiefe gespült zu werden, gibt es gratis dazu. Die ‚Vorsicht Lebensgefahr Schilder‘ sollten also berücksichtigt werden. Die unteren Wasserfälle sind durch Treppen zu erreichen, welche schließlich auf eine marode Holzbrücke führen. Von hier aus sieht man die Wasserfälle dann in ihrer gesamten Pracht.

Wasserfall am Tatzelwurm

Zwei Fahrminuten später erreichen wir Oberaudorf, das schönste Dorf Deutschlands. Ist auch wirklich ganz Schmuck. Die gepflegten Häuschen, idyllische Berggasthöfe und die Bergwelt um einen herum verbreiten Bayern-Feeling pur. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch das Örtchen und laufen dann in Richtung der Hocheck Bahn. Die Berg- und Talfahrt mit der Sesselbahn kosten 9,90€ pro Person. Auf dem Weg zum Berg hat man dann einen schönen Blick auf die Sommerrodelbahn, die alte Skisprungschanze und eine Weide nach der anderen. Am Gipfel selbst ist dann eher wenig los. Wir bestaunen noch ein Paar störrische Ziegen und setzen uns wieder in den Lift. Diesmal mit einen fantastischen Blick auf Oberaudorf. An der Mittelstation springen wir vom Lift und fahren den Rest mittels Sommerrodelbahn hinab. Da fühlt man sich doch direkt 20 Jahre jünger.

Hocheck Bahn

Zurück auf der Alpenstraße setzen wir unsere Route zum Chiemsee diesmal ohne weitere Abstecher fort. Wir hatten uns bereits einen Wohnmobil Stellplatz direkt am Chiemsee raus gesucht und wollten diesen nicht zu spät ansteuern, um noch ein Plätzchen zu ergattern. Das klappte dann auch ziemlich gut und noch dazu hoch modern. Zum Wohnmobilhafen am Chiemsee folgt man einfach der Beschilderung. Der Platz ist durch eine Schranke verschlossen, die sich automatisch nach Scannen des Nummernschildes öffnet. Bezahlt wird dann am Automaten. Man wählt sein Kennzeichen, gibt die Anzahl der Personen ein und erhält eine Chipkarte auf welcher man wiederum einen Betrag lädt, um Strom und Entsorgungsdienstleistungen zu bezahlen. Der Stellplatz kostet 19€ zzgl. 1,50€ Kurtaxe pro Person und 5€ Pfand für die Chipkarte. Duschen und Toiletten sind ebenfalls vorhanden und können für einen Euro in Anspruch genommen werden.

Chiemsee

Keine 30 Minuten später haben wir unseren Platz, Strom und legen bereits die Beine hoch. Zum Abendessen geht’s dann am Chiemsee Ufer entlang, mittlerweile mal wieder im strömenden Regen, zum Restaurant Fischerei Minholz. Wir finden glücklicherweise noch ein trockenes Plätzchen unter dem Vordach in dem sonst ausgebuchten Restaurant. Mit fangfrischen Chiemseerenkenfilets lässt sich das Wetter auch aushalten.

Und so geht auch die vorletzte Etappe mit 88,3 km zu Ende.

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