Es war einmal zu einer Zeit, in welcher die dritte Corona Welle ins Stottern geriet, kurz vor der vierten Welle und lange vor der 117. Welle. Die Reiselust packte uns erneut. Die Idee einmal die ehemalige innerdeutsche Grenze abzufahren, nahm bereits einige Monate zuvor Gestalt in unseren Gedanken an. Quasi unterwegs auf den Spuren einer Zeit in der Grenzen geschlossen waren, in der die für uns heute geltende Reisefreiheit nur ein Wunsch war und das heute größte Naturschutzgebiet Deutschlands als Todesstreifen galt.
Der ca. 1400 km lange Streifen entlang der ehemaligen deutschen Grenze wird als grünes Band bezeichnet und erstreckt sich von Travemünde bis zum Dreiländereck bei Hof. Der Streckenverlauf ist also schon mal geklärt. Wir starten unsere Tour in Travemünde, am nördlichsten Punkt der Grenze zwischen Ost und West. Wir kommen in Travemünde an und überfahren die ehemalige Grenze ohne Grenzkontrolle und Stau. Lediglich ein Gedenkstein, der die Worte ‚nie mehr geteilt – 03. Febr. 1990‘ trägt, zeugt von der Trennung Deutschlands vor über 30 Jahren. Wir verbringen noch ein paar Minuten am Strand und setzen unsere Tour schließlich in Richtung Lübeck fort.
Auf dem Weg begegnen wir bereits dem ersten Grenzturm, welcher unscheinbar am Straßenrand steht. Jeder Grenzübertritt wird begleitet von einem Schild, welches uns auf die Teilung Deutschlands und Europas aufmerksam macht. Interessanter Weise variieren die Daten der Grenzöffnungen ganz erheblich. Die ehemaligen Grenzanlagen sowie die Hinweisschilder werden die nächste Woche zu unserem ständigen Begleiter.
In Lübeck angekommen werden wir unsere Geschosse direkt an der Trave auf einem Wohnmobil-Parkplatz los. Von dort sind es nur wenige Schritte bis in die Lübecker Innenstadt. Wir drehen eine kleine Runde durch die schöne Lübecker Altstadt. Vorbei am Burgtor geht es entlang der großen Burgstraße direkt ins Lübecker Herz. Die Bauten im Stil der Backsteingotik dominieren das Stadtbild. Ausgehend vom Markplatz geht es schließlich noch zum Wahrzeichen der Stadt, dem Holstentor. Der Rückweg führt uns wiederum entlang der Trave. Zu guter Letzt darf ein Besuch im Lübecker Marzipan-Speicher natürlich nicht fehlen.
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