Wir nähern uns so langsam dem Ende unserer Themenreise, zu entdecken gibt es aber noch so einiges. Zum Beispiel der kleine Ort Vacha. Hier zieht sich eine mittelalterliche Steinbogenbrücke über die Werra und verbindet Thüringen mit Hessen. Während der deutschen Teilung lag die Brücke genau über der Grenze und durfte damit nicht betreten werden. Seit 1990 wird sie auch „Brücke der Einheit“ genannt. Gleich daneben begrüßt uns der Einheitsmann, ein überdimensionales Ampelmännchen. Auch hier findet sich ein alter Wachturm inklusive kleiner Ausstellung. Der Turm lässt sich zudem begehen, dafür muss im Ort aber der Schüssel organisiert werden.
Nächster Stopp ist die Gedenkstätte Point Alpha. Für 8 Euro lässt sich das gesamte Areal besichtigen. Im Haus auf der Grenze, welches wie man bereits vermutet, genau auf der Grenze steht, sind verschiedene Ausstellungen zu betrachten. Im Außenbereich findet sich direkt auf dem Kolonnenweg der ‚Weg der Hoffnung‘. 14 Skulpturen erinnern dabei an den ehemaligen Todesstreifen der innerdeutschen Grenze.
Weiter über den Kolonnenweg geht es entlang der alten Grenzzaunanlage zum ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkts Point Alpha. Das Fulda Gap beschreibt auf Grund der besonderen geostrategischen Lage die wahrscheinlichste Einmarschrichtung eines durch die Sowjetunion vorgetragenen Angriffes. Der Stützpunkt wurde komplett erhalten. In den ehemaligen Baracken lassen sich verschiedene Ausstellungen besuchen. Der militärische Alltag, die strategische Bedeutung und das soziale Leben im Camp werden hier veranschaulicht. Wir lernen hier eine völlig andere Sichtweise als in den vorangegangenen Museen kennen. Eine Spur zu subjektiv und proamerikanisch aber durchaus sehenswert.
Weiter geht’s, mittlerweile entlang der Grenze zwischen Thüringen und Bayern, zum Grenzmuseum Eußenhausen, wobei Museum hier nicht der richtige Begriff ist. An der Straße fällt der Blick zunächst auf einen heruntergekommenen Wachturm. Am Parkplatz mitten im Wald angekommen weist so gar nix auf ein Museum hin. Auch hier finden sich noch Überbleibsel der ehemaligen Grenzanlagen, bevor man in den Skulpturenpark Deutsche Einheit eintaucht. Verschiedene Kunstprojekte sind hier ausgestellt. Der Interpretation sind also keine Grenzen gesetzt (Wortwitz beabsichtigt).
Die Übernachtungsplatzsuche führt uns dann weiter ins Thüringer Landesinnere, nach Themar. Am Hexenturm findet sich hier ein kleiner, gemütlicher Wohnmobil Stellplatz mit Platz für 5 Mobile. Glücklicherweise sind noch genau 2 Plätzchen übrig. Ausklingen lassen wir den Abend in einer kleinen Schänke im Ort.
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