Wanderung durch den Skuleskogen National Park

25. September 2020

13. Oktober 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Ausgehend vom Parkplatz am Nord-Eingang des Skuleskogen National Parks beginnen wir unsere  Wanderung zur Slåttdalskrevan, dem Highlight des Parkes. Karten vom National Park liegen in unterschiedlichen Sprachen am Parkeingang bereit. Quer durch den Park verläuft der anspruchsvolle Wanderweg: Höga Kustenleden. Der insgesamt 130 Kilometer lange Wanderweg windet sich entlang der schwedischen Ostküste mit großen Höhenunteschieden von Hornöberget bis nach Örnsköldsvik. Vom Nord-Eingang folgen wir dem orange-markierten Weg, welcher uns genau auf den High Coast Trail bringt.

Zunächst geht es über Holzbohlen ins Innere des Waldes. Dem Wanderweg folgen wir vorübergehend etwas bergab zur Küste hin. Hier findet sich nach nicht einmal einem Kilometer eine kleine Sandstrandbucht, die Salsviken. Ausgestattet mit Picknickbank und Feuerstelle eine schöne Rastmöglichkeit. Dem Höga Kustenleden weiter folgend, geht es am Wasser entlang und schließlich an eigenartigen Felsformationen vorbei. Das Gefühl einen verwunschen, Märchenwald betreten zu haben blüht in einem auf, Trolle warten an jeder Ecke auf einen.

Nach 1,6 Kilometern zweigt der Weg nach rechts ab. Unser eigentliches Ziel, die Slåttdalskrevan ist noch 2,5 Kilometer entfernt. Ab hier wird der Weg zunehmend steiler. Über Wurzel über- und durchzogene Steine, an Felsen entlang und über Stolperpfade führt der Weg stetig aufwärts. Wir kommen an einer Schlucht vorbei in welche sich ein kleiner Wasserfall ergießt. Über die Holzbrücke queren wir die Schucht bevor es wiederum über Stock und bemooste Steine bergauf geht. Der Weg verläuft abwechslungsreich durch teils schwieriges Terrain, erfordert einiges an Konzentration, ist jedoch gut zu bewältigen.

Über Felsen kraxeln wir am Ufer eines kleinen Bergsees entlang, bevor wir schließlich am Tärnättvattnen ankommen. Hier stehen Schutzhütten bereit, einige Wildcamper packen gerade ihre Nachtquartiere zusammen. Wir lassen den See hinter uns und steigen über die rundgeschliffenen Granitfelsen weiterhin bergauf. Von hier hat man bereits einen fantastischen Ausblick über die Küstenlinie. Die 200 Meter lange Schlucht, Slåttdalskrevan liegt uns schließlich direkt vor den Füßen. Die 40 Meter in die Höhe, steil aufragenden Felswände zu unseren Seiten, lassen uns sprachlos staunen. 7 Meter misst die imposante Schlucht in der Breite. Wir stolpern über die chaotische Ansammlung von Felsen, welche mit Farnen überwuchert sind. Immer wieder geht der Blick nach oben, an den steilen Felswänden entlang. Der schnelle Aufstieg hier her hat sich gelohnt. Wir haben die Schlucht gänzlich für uns allein.

Nach 200 Metern erreichen wir schließlich eine steile Holztreppe. Hier befinden sich zudem eine Bank sowie ein Gästebuch. Folgt man dann dem Wegweiser nach rechts und steigt über die Felsen hinauf zum Slåttdalsberget, erreicht man eine Felsen-Plattform. Und wieder ist es da, dieses Gipfel Glück. Die Landschaft der Höga Kusten liegt einem zu Füßen. Der Ausblick auf die Felsen und die zerklüftetet Küstenlinie der Hohen Küste ist atemberaubend. Hier kann man zudem an der Schlucht entlanglaufen und den Blick in die Tiefe wagen.

Nach einer ausgedehnten Rast begeben wir uns auf den Rückweg. Alternativ könnte man hier dem orange-markierten Weg zum Süd-Eingang folgen, da unser mobiler Untersatz jedoch am Nord-Eingang steht, steht dies nicht zur Debatte. Wiederum durch die Schlucht, immer noch genauso imposant wie eine halbe Stunde zuvor, geht es zurück zum Tärnättvattnen. Mittlerweile wird es zunehmend voller auf den Wanderwegen.

Am See angekommen verlassen wir den Höga Kustenleden und folgen der blauen Markierung in Richtung Grotta. Wie uns kurze Zeit später bewusst wird, ist dieser jedoch nichts für Kinder und Gelegenheitswanderer ohne Trittsicherheit und alpiner Erfahrung. Wir jedoch kraxeln sicher über die bizarren Felsformationen. Auf einem Fels-Plateau bietet sich einem wiederum ein spektakuläres Panorama über die Küstenregion. Wir folgen dem kurzen Weg zur Grotta, einer Felsspalte in mitten des Gerölls. Über einen Steg blicken wir wiederum in eine steile Felsschlucht, nicht ahnend dass wir da gleich hindurch müssen. Wir folgen der Beschilderung in Richtung Tärnättholmarna und steigen durch die steile Rinne hinab. Bei wackeligen Steinen und rutschigen Verhältnissen ist hier höchste Vorsicht geboten. Nach der Zitterpartie gelangt man schließlich auf einen Waldpfad. Mittlerweile wieder mutterseelenallein inmitten des Märchenwaldes.

Der Pfad geht stetig bergab, bevor dieser nach links zum 3 Kilometer entfernten Parkplatz abbiegt. Durch den Wald, entlang des Ufers gelangen wir wieder auf den Höga Kustenleden und kommen schließlich an der Sandstrandbucht, Salsviken, an. Hier legen wir noch eine letzte Rast ein, in mitten des weichen Sandes mit Blick auf das Wasser. 800 Meter später erreichen wir den Parkplatz. Die 10 Kilometer lange Tour beanspruchte (inklusive ausgedehnter Pause) 4 Stunden unserer Zeit und führte uns dabei an den besonderen Highlights des Skuleskogen National Parkes entlang.

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