Fahrt nach New Orleans, Mercedes Benz Superdome, DBC

15. Oktober 2017

18. Oktober 2017.Gitka.0 Likes.0 Comments

Gameday. Das heißt für uns heute Weckruf um halb fünf und pünktlich 5 a.m. geht’s auf die 382 Meilen lange Strecke nach New Orleans. Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt das ich im Urlaub, an einem Sonntag um halb fünf, also quasi mitten in der Nacht, aufstehen würde um Football zu sehen, hätte ich ihn einweisen lassen.

Auf halber Strecke steuern wir als erstes das Dennys in Pensacola an. Erst mal den Bauch voll schlagen und Kaffee tanken. Inzwischen ist auch endlich die Sonne aufgegangen. Weitere 3 Stunden Fahrt liegen noch vor uns. Auf Grund der Zeitgrenze wurde uns noch eine zusätzliche Stunde geschenkt, bloß gut sonst hätten wir schon um 4 Uhr los fahren müssen. Erstes Ziel sollte der Parkplatz sein den wir bereits, kurz nach Kauf der Tickets, im Web reserviert hatten. Für 3$ nicht die schlechteste Investition.

10:30 Uhr kommen wir in New Orleans an. Erstes Hindernis, den Parkplatz finden.

Parkplätze waren um das Stadion zur Genüge vorhanden, in der Regel für 20-30$, nur unseren Parkplatz fanden wir, auf Grund der mangelhaften Beschreibung auf der Website, erst nach einigem rumgekurve. Also schnell das Auto abgestellt, passenderweise vor einem Schild, welches besagte das eine Strafgebühr von 90$ fällig wären, falls kein gültiges Ticket vorzuweisen ist. Es folgte das zweite Hindernis, ohne vorhandenen Parkplatzwärter konnten wir schließlich auch nicht das Ticket vorzeigen. Also wieder mal ein Telefonat mit der Service Hotline, dieser hinterließ dem Parkplatzwärter lediglich eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter und meinte wir sollten das Fahrzeug einfach abstellen. Fragt sich ob unser Auto nach dem Spiel auch noch steht.

Zum Mercedes Benz Superdome, dem Home der New Orleans Saints, waren nur wenige Meter zu laufen. Immer den Massen, die bereits unterwegs waren, hinterher. Endlich erfüllen wir uns den Traum ein NFL Spiel live erleben zu können. Pro Ticket 36$, die Sitze befinden sich in einer der oberen Terrassen. Tolle Aussicht also inklusive.

Auf den Parkplätzen rund um das Stadion herrschte bereits ein organisiertes Chaos. Zahlreiche Leute veranstalteten auf den Parkplätzen ein BBQ und versammelten sich mit Klappstühlen um einen Fernseher. So konnten diese das Spiel zumindest in der Nähe des Stadions verfolgen.

Gate G war schnell gefunden und schon fanden wir uns vor der Einlasskontrolle wieder. Schon wurden wir mit dem dritten Hindernis konfrontiert. Unsere mitgebrachten Handtaschen waren laut Stadionbestimmungen zu groß. Nach langem Hin und Her wurden nur die Wertsachen mit hinein genommen und die Taschen in einem durchsichtigen Plastiksack verstaut. Diesen sollten wir uns nach dem Spiel wieder abholen. Da hier aber scheinbar jeder was zu sagen hatte, jeder aber was anderes sagt, hieß es für Katja  dann doch noch einmal den Rückweg anzutreten und die Taschen zurück ins Auto zu bringen.

Noch 25 Minuten bis zum Kick Off und wir waren noch immer nicht vollständig im Stadion, an den Metalldetektoren vorbei, angekommen. Erlaubt waren übrigens durchsichtige Plastikttaschen, welche dann auch in jeder Größe im Stadion zu sehen waren. Uns blieb also nichts anderes übrig als auch eine solche hippe Tasche zu erwerben.

Noch etwas über 10 Minuten bis zum Kick Off. Schließlich schaffte es Katja ein zweites Mal durch die Metalldetektoren und die Einlasskontrolle hindurch. Weiter ging’s über die Rolltreppen sechs Etagen hinauf. In der Section 645 hatten wir unsere Plätze. Ohne Rücksicht auf Verluste nach oben gerast, Frauen und Kinder die im Weg standen konnten uns nicht aufhalten. Wir wollten auf jeden Fall den Einlauf der Saints sowie die amerikanische Hymne miterleben. In schwindelnde Höhe erreichten wir punktgenau unsere Plätze und wurden direkt mit der amerikanischen Nationalhymne begrüßt.

Mercedes Benz Superdome

Das ganze Spiel war ein unglaubliches Erlebnis. Die Lautstärke der über 70.000 Menschen, die Emotionen, die hier greifbar waren und dann auch ein fantastisches Spiel unten auf dem Kunstrasen, ließen das Ganze zu einem unvergesslichen Moment werden. Das Stadium selbst ist riesig, komplett überdacht und voll klimatisiert. In einem Maße klimatisiert in dem wir uns wünschten dicke Pullover und Winterbekleidung dabei zu haben. Einzig die Preise für Getränke sowie Snacks waren eine Katastrophe. Für ein kleines Bier 10$, Softdrinks für 5-7$ und diverse Snacks und Speisen für bis zu 15$.

Nach der Half Time lagen die Saints bereits mit 31:10 in Führung. Der Sieg sollte ihn wohl nicht mehr zu nehmen sein. Man hatte das Gefühl das die Stimmung, welche in den ersten beiden Quatern, überragend war, mit Anfang des dritten Quarters etwas abflachte. Man merkte einmal mehr, dass Menschen für ein 4-stündiges Footballspiel nicht das notwendige Durchhaltevermögen aufbringen können. Mit Beginn des vierten Quaters begann die allgemeine Abreisewelle, wahrscheinlich dachten sich die meisten, dass das Spiel bei einem Spielstand von 45:24 bereits entschieden war.

Hier wurde es dann aber tatsächlich noch einmal spannend. Nach einigen Touchdowns später stand es nur noch 45:38. Schließlich verließen aber auch wir das Stadion in Richtung unseres Parkplatzes. Dies hatte vor allem den Sinn dem Verkehrschaos nach dem Spiel, wenn 70.000 Menschen in Richtung Highway strömen, zu entgehen. Einige Gute Nacht Wünsche später verließen wir die Eishöhle in Richtung der schwülen New Orleanser Luft.

Den letzten Touchdown der Saints erlebten wir schließlich an einem der Parkplätze. Die jubelnde Public Viewing Menge ließ keinen Zweifel daran, das sich die Saints das Spiel wohl doch nicht mehr aus der Hand nehmen ließen. Und so endete das Spiel dann doch souverän mit 52:38.

Angekommen an unserem Parkplatz waren wir dann doch froh dass unser Auto noch stand. Auch eine Kralle oder ähnliches war zum Glück nicht zu finden. Es schien als hätten wir mit unserer Vorbereitung alles richtig gemacht.

Nächster Stopp auf dem Reiseplan sollte das DBC sein. Eine Drive-thru Daiquiri Bar mit Daiquiris in verschiedensten Sorten. Legal ist dies solange sich der Alkohol in einem versiegelten Becher befindet und so findet man in ganz New Orleans Plastik Becher mit welchen es einem erlaubt ist auf offener Straße Alkohol zu konsumieren. Eine Besonderheit in New Orleans und das wird auch durch die Amerikaner ausgenutzt. Das DBC hatte sich dabei zum Favoriten gemausert. Und mal ehrlich, die Idee eines Drive-thrus in welchem man Daiquiris bekommt ist doch einfach grandios. Wir benutzen den Drive-thru als Walk-thru, wurden jedoch darauf aufmerksam gemacht doch lieber in die Bar zu kommen. Also hinein und drei Strawberry und einen House Special Diaquiri bestellt. Für insgesamt 23$ eine recht preiswerte Angelegenheit. Und eins muss man den Leuten in New Orleans lassen, wenn sie eins können dann ist es ordentliche Daiquiris mixen.

DBC Bar & Grill

Mit vier Daiquiris in der Hand und nach einer kurzen Klo Randale seitens von Katja, ging es dann mit dem Auto zu einem der insgesamt 18 Evacuspots. Diese, über die Stadt verteilten Männchen, waren zu Zeiten von Hurricane Katrina die Sammelpunkte an denen Menschen evakuiert werden konnten. (Anmerkung der Redaktion: Wenn man die Männchen zufällig auf dem Wege entdeckt recht interessant aber es lohnt sich nicht gezielt danach zu suchen.)

Evacuspot

Nach einem weiteren Telefonat mit der Autovermietung führte uns unsere Reise als nächstes zum Flughafen von New Orleans. Hier sollten wir endlich unseren Mini Van tauschen. Wir packten also unser gesamtes, im Auto verstreut liegendes Hab und Gut, zusammen und dieses dann schließlich auch direkt wieder aus. Einen neuen Mini Van haben wir auch hier nicht erhalten, da schlichtweg keiner da war. Ein weiteres, jetzt zunehmend pissigeres Gespräch mit der Service Hotline später, kamen wir zu dem Schluss es in Houston wieder zu probieren. Dort hatten wir zumindest den Vorteil dass es am Airport Houston ein Hard Rock Café gäbe. Vorgezogenes Fazit: diese Autovermietung Thrifty, eine Tochterfirma von Dollar, sollte man keinesfalls weiter empfehlen.

Fahrer samt Navigator steuerten uns sicher in Richtung Gulfport. Das ganze unter dem Motto: „Du fährst so wie ich es sage und wenn du dich verfährst bist du schuld.“

70 Meilen und etwas über eine Stunde Fahrzeit später kommen wir in Gulfport an. Hier hatten wir für vier Nächte ein Häuschen gebucht, welches lediglich zwei Blocks vom Strand entfernt lag. Die Rate von 633$ wurde ebenfalls bereits im Voraus bezahlt.

Ferienhaus Gulfport

Eine detaillierte Beschreibung wie wir ins Haus kommen, wurde uns bereits per E-Mail zugesandt. Wir parkten den Van im Hinterhof des kleinen Häuschens. Der Schlüssel fand sich in einem kleinen, gesicherten Kästchen. Das Begrüßungskomitee bestand aus einer hungrig blickenden Raubschildkröte. Das Haus selbst ist fantastisch, das war nach der Enttäuschung über die Travelodge in Tallahassee aber auch bitter nötig. Das Haus umfasste zwei Schlafzimmer, ein Badezimmer, einen riesigen Wohn- und Essbereich sowie eine Küche. Alle Koch Utensilien sowie auch Bettwäsche, Handtücher und was man sonst zum Leben braucht, waren  vorhanden. So konnten wir schließlich tiefenentspannt, in einer gemütlichen Runde den ersten Abend in der Nähe von New Orleans verbringen.

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