Key West

30. Oktiber 2017

8. November 2017.Gitka.0 Likes.0 Comments

Für das Häuschen auf Key Largo entschieden wir uns auch weil es der optimale Ausgangspunkt für eine Reise nach Key West ist. Statt einer Fahrtzeit von 4 Stunden von Miami aus, brauchen wir so nur 2 Stunden. Somit bleibt uns auch noch etwas Zeit, um uns die dazwischen gelagerten Inseln näher anzusehen und den einen oder anderen Stopp einzulegen. Der zeitige Start unseres Trips stellte sich als Fehler heraus, da die meisten Geschäfte erst um 9 oder 10 Uhr aufmachten. Den ersten Stopp legten wir bei Big Betsy, einem Giant Lobster am Mile Marker 87 ein.

Big Betsy

Weiter ging´s zu Robbies am Mile Marker 77. Per Coupon sparten wir den Eintrittspreis und erwarben einen Eimer toter Fische zu 3,40$. Nachdem wir die Pelikane verscheucht hatten, ging es zu den Tarpons. Diese sollten bis zu einem Meter aus dem Wasser springen, um an die Fische zu kommen. Na mal sehen ob das klappt. Die riesigen Fische warteten bereits. Also auf den Bauch gelegt und einen Fisch in die Höhe gehalten. Die Fische agierten jedoch nach dem Motto: „Warum soll ich mich anstrengen, wenn du die Fische auch ins Wasser werfen könntest“ Nach einem weiteren Eimer voll toter Fische und lediglich Wassertropfen auf den Fotos brachen wir die Aktion ab. Diese Fische springen sicherlich recht hoch, aber im entscheidenden Moment auf den Auslöser zu drücken ist eine Kunst für sich. Wir sahen uns noch einige Souvenir Shops an und setzten unseren Trip fort.

Tarpon feeding at Robbies

Am Mile Marker 67 unternahmen wir einen weiteren Stopp am Long Key State Park. Der Eintrittspreis von 7$ für 4 Personen wurde auf Grund der Sperrung des halben Parks auf die Hälfte reduziert. Wie bereits auf dem Weg hierher, sahen wir auch hier den Grund der Sperrung. Der Park wurde während des Hurricanes überspült, an den Bäumen sah man wie hoch das Wasser hier gestanden haben muss. Wir unternahmen einen kurzen Trail auf Holzstegen. Der zum Park gehörende Strand war leider auch, auf Grund der Schäden, nicht begehbar.

Long Key State Park

Je näher wir Key West kamen, desto verheerender wurden uns die Auswirkungen von Irma vor Augen geführt. Die Keys glichen einem Kriegsgebiet. Die wenigen Häuser die unbeschadet aus dem Ganzen hervor gegangen waren, waren massiv gebaute Hurricane Häuser. Trailer waren nicht mehr als solche zu erkennen, ganze Häuser wurden dem Erdboden gleich gemacht. An den Straßenrändern türmten sich zusammengeschobenes Treibgut, alte Möbel und alles andere was Irma übrig gelassen hatte (und das war nicht sonderlich viel). Auch hier traf es vor allem die Menschen die schon vorher nicht viel besaßen. Es war schockierend mit anzusehen.

Fahrt nach Key West

Kurz nach 12 Uhr erreichten wir Key West. Von den Schäden die wir in den letzten zwei Stunden gesehen hatten, war hier nicht viel zu sehen. In Vorbereitung auf das Fantasy Fest, welches hier vor einer Woche stattgefunden hatte, wurde die Stadt aufgeräumt. In Zentrumsnähe suchten wir erst einmal einen Parkplatz. Für 20$ pro Tag nicht gerade günstig, aber irgendwo müssen wir schließlich das Auto abstellen. Key West erkunden wir schließlich per Fuß, wobei auch hier die Möglichkeit besteht eine der Hop on, Hop off Touren zu buchen. Dabei hat man Fortbewegungsmittel und Sightseeing Tour in einem.

Als erstes geht es über die Whitehead Street in Richtung Süden zum Southernmost Point in the US. Ist eigentlich gar nicht der südlichste Punkt der USA, aber egal, Klugscheißer kann schließlich keiner leiden. Vorbei am Hemingway House (Eintritt kostet 14$ pro Person, und da uns sowieso nur die sechszehigen Katzen interessiert hätten, sparten wir uns diesen Besuch) und dem Key West Lighthouse. Auch diesen kann man besichtigen, ob es den Eintrittspreis von 10$ pro Person gerecht wird, muss jeder für sich entscheiden.

Am Southernmost Point angekommen heißt es entweder Schlange stehen und sich gegen Cubaner und Asiaten behaupten. Oder man stellte sich etwas vor die Bordsteinkante und macht ein Foto in einer kurzen Wechselphase. Die Tonne hatten sie schon neu gestrichen, nachdem auch hier Irma gewütet hatte.

Southernmost Point

Über die Duval Street geht es Richtung Norden zum Mallory Square. Die Straße ist gesäumt von Souvenirshops und Bars. Insgesamt verströmt das kleine Städtchen einen ähnlichen Charme wir New Orleans. Wir stoppen kurz für ein Eis und verlassen dann die Straße um den Key West Cemetery einen Besuch abzustatten. Auch dieser wird in den Reiseführern empfohlen. Im Endeffekt haben wir aber in New Orleans schon schönere Friedhöfe gesehen, sofern man einen Friedhof als schön bezeichnen kann. Wir besichtigen noch  das Grab eines lokalen Hypochondern. B.P. Pearl Roberts ließ sich hier unter der Inschrift  „I told you I was sick“ bestatten. Gleich daneben ließt man auf dem Grabstein von Gloria M. Russel „I‘m just resting my eyes“. Weiteres Highlight der Friedhofs Tour waren die riesigen Echsen die hier über die Gräber liefen.

Key West Cemetery

Das Grab von Sloppy Joe fanden wir bei unserer kurzen Tour nicht. Zurück in Richtung Duval Street und ins Willie‘s. Die Bar macht von außen einiges her, zum einen durch die Live Musik zum anderen durch die 1 Dollar Noten welche jeden Zentimeter der Wände schmücken und mit Grußworten versehen sind. Wir nehmen einen kleinen Mittagssnack zu uns und probieren auch die berühmten Conch Fritters, frittierte  Muscheln. Klingt nach etwas was man mal probiert haben sollte, hat auch nicht schlecht geschmeckt, muss ich aber nicht noch mal haben. Die Muscheln waren klein gehackt und mit Gemüse versehen. Die kleinen Bällchen erinnerten eher an Fischfrikadellen.

Willie’s

Frisch gestärkt weiter in Richtung Mallory Square. Auf dem Weg kreuzt noch eine Krabbe unseren Weg. Erneuter Stopp im Hard Rock Café, dieses übersahen wir fast, da es in einen unscheinbar kleinen Häuschen untergebracht war. Nur ein kleines Holzschild mit dem Hard Rock Café Logo über dem Eingang besagte, das sich eben dieses hier befindet.

Am Mallory Square angekommen hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die Bay. Die hier stattfindende Sunset Celebration wird den Platz in ein paar Stunden mit Straßenkünstlern und zahlreichen Touristen füllen.

Mallory Square

Wir bewaffnen uns noch mit einem Daiquiri von Fat Tuesday, auch hier besteht ähnlich wie in New Orleans die Möglichkeit alkoholische Getränke auf der Straße zu konsumieren. Interessiert hier einfach niemanden. Weiter geht’s noch durch ein paar Souvenirläden. Wir bedrucken noch ein paar T-Sirts und lernen einen Letten kennen, der Katja nach einigem Rumgescherze auch noch einen Heiratsantrag macht. Sie lehnte aber ab.

Fat Tuesday

Die mittlerweile aufziehenden Wolken versperren uns den Blick auf den Sonnenuntergang. Der Southernmost Point ist mittlerweile leer und so hat man hier zumindest noch einmal die Gelegenheit schöne Sunset Bilder zu machen. Das Treiben spielt sich inzwischen eine Meile weiter nördlich ab. Mit Einsetzen der Dämmerung kommen die ganzen Verrückten aus ihren Löchern und strömen zum Mallory Square. Bei einer noch 2 stündigen Rückfahrt, beschließen wir uns auf eben diese zu begeben.

In Porky´s Bayside in Marathon unternehmen wir einen weiteren Stopp um zu Abend zu essen. Nette kleine Kneipe mit Blick auf die Bay. Wenn es nicht dunkel wäre, hätte man diesen sicherlich genießen können. Die Karte umfasst einige Fischgerichte und das klassische amerikanische BBQ. Alles zu erschwinglichen Preisen. Geschmeckt hat es zudem auch und so wurden am Ende doch alle Wünsche erfüllt.

Gegen 10 Uhr kommen wir auf Key Largo an. Wir besprechen noch kurz wie wir den nächsten Tag gestalten wollen und fallen schließlich ziemlich kaputt ins Bett.

Categories: The South

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