Abisko

20. September 2020

11. Oktober 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Ziel ist heute der nördlichste Punkt unserer geplanten Reise. Zunächst rasen wir Kiruna, Schwedens nördlichster Stadt, entgegen. Omnipräsent ist der Erzberg Kirunavaara, ohne welchem die Stadt nicht existieren würde. Der Berg wird, mittlerweile 2 Kilometer unter der Erde, kontinuierlich abgebaut. Die Kiruna-Gruvan, die größte Untertagegrube der Welt, lässt sich zudem besichtigen. Ein Bus sollte einen hier 540 Meter tief in das Innere des Erzberges fahren. Leider finden, wie konnte es anders sein, durch Corona aktuell keine Führungen statt. Das Mädl geht uns so langsam gehörig auf die Nerven. Ein Bummel durch das kleine Stadtzentrum fällt auch eher kurz aus, denn an diesem verregneten Sonntagnachmittag ist die Stadt nahezu ausgestorben.

Wir verlassen Kiruna und wenden uns dem eigentlichen Ziel unserer heutigen Tour zu: Abisko. Die Fahrt führt uns vorbei am See Torneträsk, umgeben von einem unglaublichen Bergpanorama. Das kleine Örtchen begrüßt uns mit allen Formen der Kunst. Über dem See überspannt sich ein riesiger, in allen erdenklichen Farben, erstrahlender Regenbogen. Die Sonne durchbricht immer wieder die Wolken und lässt die Hoffnung auf eine sternenklare Nacht und einem Tanz der Nordlichter aufkeimen. An der Abisko Touristation legen wir einen ersten Stopp ein. Glücklicherweise merkt man hier nichts von Nebensaison. Die Station, das Restaurant und auch der Shop sind geöffnet. Das ein oder andere Souvenir landet schon mal in unseren Taschen.

Als Ausgangspunkt, für die in den nächsten Tagen geplanten Wanderungen, suchen wir uns einen Rastplatz an der E10 Richtung Norwegen. Der Platz liegt direkt am See, Parkbank und Feuerstellen sind auch vorhanden (N 68° 26‘ 22.55“, E 18° 35‘ 13.91“). Bei wiederum einsetzenden Regen, welcher sich mit zunehmender Stunde in Dauerregen entwickelt, wird das heute wohl nix mit Lagerfeuer. Auch die Pläne für die nächsten Tage geraten so langsam ins Wanken. Da sind wir schon hier oben, an einem der besten Standorte um die Aurora Borealis zu beobachten, und dann wird uns Tage andauernder Dauerregen prognostiziert. Da nun auch Wanderungen bei Dauerregen eher wenig Lust auf mehr machen, heißt es mal wieder Spontanität walten lassen. Die östlich gelegenen Orte, nördlich des Polarkreises, versprechen in den nächsten zwei Nächten sternenklare Bedingungen. Zudem öffnet Finnland nach 4 Wochen nun doch wieder seine Grenzen für Schweden, wie auch Deutsche. Ein Abstecher ins finnische Lappland mit Besuch des Weihnachtsmann Dorfes, wäre somit wieder möglich. Wer könnte dazu schon Nein sagen?

Auch eine 5 minütige sternenklare Wolkenlücke, die den Blick auf, in der Ferne schwach aufleuchtende Polarlichter frei gibt, kann uns von unserer spontanen Entscheidung nicht wieder abbringen. Finnland wir kommen.

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