Kalmar, Öland

29. September 2020

13. Oktober 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Zurück auf der E4 rasen wir entlang der Küste nach Kalmar, eine der ältesten Städte Schwedens. Da wir die Stadt bereits 2018 besucht hatten, uns damals aber für das imposante Schloss keine Zeit blieb, besuchen wir dieses nun heute. Das Schloss ist bereits von Weiten zu sehen und scheint über der Festungsstadt zu thronen. Das Schloss selbst ist ein typisches Vasa-Schloss mit 4 runden Ecktürmen, wie wir es schon so oft auf unserer Reise gesehen hatten. Der Burggraben wird auf einer Brücke überschritten und schließlich steht man auch schon im Inneren der Burg.

Im Innenhof fällt der Blick zunächst auf den reich verzierten Brunnen. Durch den Innenhof hindurch und schließlich kann man das gesamte Schloss, an den massiven Steinwänden entlang, besichtigen. Von hier hat man zudem einen fantastischen Blick auf die Festungsstadt auf der einen Seite und den Kalmarsund auf der anderen. Bänke auf dem Schloss Gelände laden zudem zu einem kleinen Picknick ein. Oder aber man setzt sich auf die Verteidigungsmauern und genießt einfach den Ausblick.

Wir setzen unsere Reise fort und fahren über die 6070 Meter lange Ölandsbron. Schwedens längste Brücke verbindet die Insel Öland mit dem Festland und ist an sich schon eine Sehenswürdigkeit. Die gerade einmal 4 bis 16 Kilometer breite Kalkstein-Insel bietet uns eine gänzlich andere Natur als im Rest Skandinaviens (mit Ausnahme von Gotland). Wir wenden uns zunächst dem Süden zu. Erster Stopp ist eine kleine Fischräucherei, die Ölands Fisk & Rökeri in Färjestaden. Zu erschwinglichen Preisen bekommt man hier frisch geräucherten Fisch. Das Abendessen wäre somit schon einmal gesichert.

Vorbei an den omnipräsenten Windmühlen, verläuft unsere Route durch den Süden der 137 Kilometer langen Insel. Geprägt wird die Landschaft vor allem durch zahlreiche Weide- und Ackerflächen. Fein säuberlich durch Steinmauern voneinander abgetrennt. Am Straßenrand zeigen sich immer wieder Pferde, Rinder und Schafe. Zahlreiche Burganlagen finden sich auf der kleinen Insel und zeugen von der dichten Besiedlung vor mehreren Tausend Jahren. Die Fahrt verläuft vorbei am Gettlinge gravfält. Vorzeitmonumente in Form von Schiffssetzungen und Gräberhügeln lassen sich hier auf Öland nahezu überall sehen. Das nördlich von Degerhamn gelegene Gräberfeld aus der Eisenzeit ist dabei eines der eindrucksvollsten.

Wir fahren die 5 Kilometer zur Ostküste der Insel und wenden uns nach Norden. Bei Lerkaka findet sich eine ganze Kette von Windmühlen entlang der Straße. Von den einst 2000 Windmühlen finden sich heute noch circa 350, zum Teil lassen sich diese auch von Innen besichtigen. Durch Himmelsberga hindurch und vorbei an der Gärdslösa kyrka, verläuft die gut ausgebaute Straße immer entlang der Küste. Viele Plätze laden hier mit Blick auf die Ostsee zum Verweilen ein. Wir entscheiden uns für einen abgelegenen, einsamen Platz direkt am Strand (N 56° 53‘ 15.25“, E 16° 51‘ 26.64“). Zunächst geht es auf einer 3 Kilometer langen Schotterpiste, an Weide-Begrenzungen vorbei, immer der Ostsee entgegen. Kleiner Häuser zeugen von menschlichen Lebewesen, heute aber sehen wir lediglich Kühe am Strand und im Wasser.

Der Platz bietet ausreichend Stellplätze. Wir stehen hier allein. Blick auf das Meer, weißer Sandstrand zu unseren Füßen, die untergehende Sonne welche alles in ein rosa-rotes Licht taucht. Urlauberherz was willst du mehr. Wir genießen diesen Abend. Frischer Fisch, ein schwedisches Lättöl. Man kann durchaus sagen dass es uns schlechter gehen könnte.

Add comment

Proudly powered by WordPress & Hedy Theme by IshYoBoy.com