Heute dann also das Ende der Welt, das Nordkap.
Zunächst dann aber die erste Schrecksekunde, ein großer Knall und schon erwischt es unseren Außenspiegel. Wir halten bei nächster Gelegenheit und fahren ein paar Meter zurück. Die Bruchstücke des Spiegels finden sich auf der Fahrbahn und der Böschung verteilt. Auch unsere deutschen Unfallgegner finden wir schnell. Wir haben Glück, dank der bereits im Vorfeld investierten Protektoren ist der Spiegel noch intakt und eignet sich zum Weiterfahren. Bei unserem Gegenüber sieht das schon anders aus. Versicherungsdaten sowie Tipps weiter rechts zu fahren, werden ausgetauscht und dann kann es endlich weiter gehen.
Auf dem Weg unternehmen wir noch einen kurzen Abstecher nach Hammerfest. ‚On Top of the world‘ beschreibt diese Stadt treffend, ist es doch die nördlichste Stadt Europas. Wir werden die Wohnmobile auf einem großzügig angelegten Parkplatz mitten im Zentrum los und starten unseren kleinen Stadtrundgang. Zunächst geht es am Hafen entlang, das riesige Schiff der Hurtigruten legt zeitgleich mit uns an. Wir spazieren die Hafenpromenade entlang, vorbei am Brunnen mit der Skulptur ‚Mutter und Kind‘ sowie der Ishavsportalen, dem holzgeschnitztem Eismeerportal. Zuletzt geht es an der Hammerfest-Kirche vorbei, die sonst eher nüchtern gehaltene Kirche wartet mit ein paar bunten Glasfenstern, in denen sich das Sonnenlicht bricht, auf. Gegenüber findet sich der Friedhof mit der Grabkapelle, dem einzigen Gebäude, welches die Feuer nach Rückzug der deutschen Wehrmacht 1944 überstand.
Zuletzt befahren wir noch den Hammerfest Panorama-Weg zum Aussichtspunkt Salen. Auf einer Höhe von 86 Metern hat man hier einen fantastischen Ausblick auf die Stadt und den Hafen. Zudem finden sich hier oben noch traditionelle Samen-Kotas, welche wie im Auenland aus dem Boden zu wachsen scheinen.
Nachdem auch das Schiff der Hurtigruten ablegt, setzen auch wir unsere Reise fort. Etwas überraschend sind es dann doch noch 3h Fahrtzeit bis zum Nordkap. Die Strecke verläuft nun durch die karge Steppe der Finnmarksvidda. Kilometer lange Straßen, welche im Horizont verschwinden, führen zu weiteren Straßen, die sich nicht im Geringsten von den zurückgelegten Kilometern unterscheiden. Hinter jeder Kurve offenbaren sich weitere Kurven, welche uns um die trostlosen Felsen herum manövrieren. Überall wo man hin blickt Steine und natürlich die omnipräsenten Rentiere, welche völlig ungeniert die Straße kreuzen.
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