Thanksgiving, Saints vs. Falcons

22. November 2018

15. März 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Thanksgiving Day. Game Day. Oder auch Kollektives Durchdrehen.

Die Stadt scheint heute zunächst still zu stehen. Die Idee nur einen kleinen Snack und Kaffee im Sonics zu besorgen verlief im Sande. Der Laden hatte tatsächlich zu. Also ab zu McDonalds. Aber auch hier blieben uns kurz vor Ladenschluss nur noch wenige Reste.

Weiter zum Superdome. Hier hatten wir in der Nähe gestern einen Parkplatz gebucht und auf diesem werden wir auch gleich den Wagen los. Zu Fuß begeben wir uns dann ins French Quarter. Hier haben zumindest einige Kneipen, Restaurants und die obligatorischen Souvenir Shops geöffnet.

Wir vertrödeln uns noch die Zeit bis 11:30 a.m. und suchen schließlich das Broussards auf. Das Restaurant, welches vor ein paar Jahren ausgezeichnet wurde, als das beste Thanksgiving Essen in Amerika, ist doch genau der richtige Ausgangspunkt für ein opulentes Thanksgiving Dinner. Den Tisch hatten wir bereits online einige Wochen zuvor gebucht. Schickes Restaurant und vor allem der Hinterhof macht einiges her. Zu Auswahl steht ein 3 Gänge Menu für 40$ oder diverse Gerichte á la carte. Wir entscheiden uns natürlich für das 3 Gänge Menu.

Thanksgiving Menu

Zunächst gibt’s Mimosas für uns Frauen und ofenwarmes Brot mit Butter. Und die immer währende Frage: Welches Besteck ist nun eigentlich für was und wie fallen wir möglichst nicht unangenehm auf?

Die Vorspeise umfasst entweder einen Cranberry Almond Salad oder creolische Turtle Soup. Beides fantastisch. Die Suppe die noch am Tisch mit Sherry verfeinert wird war ein Gedicht. Zwischendurch wird unser Essen von Jazz Music begleitet. Zum Hauptgang entscheiden wir uns alle natürlich für den Truthahn. Abgerundet mit Cranberry Soße, Bohnen und Brandied Sweet Potatos sowie whipped Gold Potatos. Ein Traum! Wahlweise standen noch eine vegetarische Alternative sowie ein Fischgericht auf der Karte. Die Nachspeise umfasst schließlich einen Pumpkin Cheesecake mit Caramel Soße. Ich möchte bitte in dieser süßen Sünde baden. Alternativ hätte man sich noch für den Bread Pudding entscheiden können aber mal ehrlich … Cheesecake!

Ein fantastisches Essen in einem unglaublichen Ambiente. So stellt man sich Thanksgiving doch vor. Wir setzen unsere Tour durch das French Quarter fort, bewaffnet mit einem Frozen Irish Coffee aus der benachbarten Erin Rose Bar. Die Stadt gleicht einem Tollhaus, Saints Fans soweit man blickt, einige Falcons Fans und immer wieder begleitet durch die ‚Who Dat‘-Rufe. Und wieder wenig Polizeipräsenz und friedliche, eher lustige Battles zwischen den Fanlagern. Wir statten noch dem Pat O’Briens einen Besuch ab, der Geburtsstätte des Hurricanes. Die Bar hat einen riesigen Hinterhof mit Brunnen und allem Tam Tam und ist, schließlich ist Winter auch wenn man das bei 20°C schnell vergisst, mit Heizstrahlern ausgestattet. Wir genehmigen uns den Wolrd Famous Hurricane bevor es weiter Richtung Canal Street geht.

Pat O’Briens

Die für 3:30 p.m. geplante Thanksgiving Parade wurde wohl auf Grund des heute erstmals ins New Orleans stattfindenden Thanksgiving Fottball Spiels auf Samstag verschoben. Zeit genug also um sich am Auto noch auf den Gameday vorzubereiten. Das war dann aber wohl ein Fehler. Die grimmig drein blickende Parkplatzwärterin kommt sofort herbei geeilt und will uns 30$ cash abknöpfen. Anrufe beim Parkplatz Portal helfen nichts, wir sind zwar im Recht aber das Risiko einzugehen am Ende abgeschleppt zu werden ist uns dann doch zu groß. Also zahlen wir brav die Event Parking Gebühr und machen uns dann etwas frustriert auf zum Superdome.

Die Frustration hält nicht lange an. Die Gameday Experience am Sonntag schien nur ein kleiner Vorgeschmack dessen zu sein was uns heute hier erwartet. Diese Stadt ist in diesem Moment am Eskalieren. Es geht durch die obligatorische Sicherheitskontrolle mit Metalldetektoren und schon sind wir im Dome angekommen. Die Hall of Fame ist geöffnet und das ohne Eintrittsgebühr. So nehmen wir zumindest auch noch diesen kleinen Spaziergang durch die Glanzpunkte der Saints Geschichte mit und schauen uns die MVPs an.

Unsere Plätze hatten wir bereits über vividseats.com, noch bevor wir die Flüge gebucht hatten, voraus gebucht. In der obersten Etage für knapp 100€ pro Ticket. Wir wagen also den Aufstieg und schon bleibt uns das erste Mal die Luft weg. Der Ausblick über den Dome ist der Wahnsinn. Mit dem Ausruf: Boah ist das geil! wurde der Nagel direkt auf den Kopf getroffen. Noch 45 Minuten bis zum Kick Off. Zeit um noch eben ein paar Dome Dogs und Bier zu holen bevor wir uns pünktlich wieder zu unseren Plätzen begeben.

Das erste Mal Gänsehaut beim Einlauf der Mannschaft. Begleitet durch irren Lärm und das obligatorische: ‚Who Dat. Who Dat. Who Dat say dey gonna beat dem Saints?‘. Diese Stimmung, dieser ohrenbetäubende Lärm, all das hier ist kaum in Worte zu fassen. Schließlich wird es fast ruhig, fast das gesamte Stadion steht und nimmt die Kopfbedeckungen ab und schließlich wird die amerikanische Flagge ausgebreitet und die Hymne wird durch die amtierende Miss Louisiana vorgetragen. Gänsehautstimmung zum zweiten.

Und dann geht’s los. Die Saints haben alles im Griff, jeder Touchdown wird frenetisch gefeiert. Jeder Fumble wird fast noch heftiger gefeiert. Ein Highlight natürlich wieder der Vergleich Us vs. Them. Über ein kurzes Video werden die Vergleiche zwischen New Orleans und Atlanta gezogen, ziemlich gemein und verdammt lustig. Die Halftime Show wird durch die beiden Marching Bands der Southern University sowie der Grambling University als Battle oft he Bands Saints Edition ausgetragen. Eine 10 Minuten Show vom Feinsten. Man kann gar nicht anders als in diesem Hexenkessel nicht mit zu eskalieren. Bei ein Paar Songs tanzen sogar die Spieler auf dem Feld mit. Wie gesagt: Kollektives Durchdrehen. Endstand 31:17, 10. Sieg in Serie. Was für ein irrer Abend.

Der Heimweg gestaltet sich dann, mit Ausnahme dem Gedränge im Stadion, recht reibungslos und so sind wir bereits kurz nach 11 p.m. zu Hause.

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