Bei heute vorausgesagtem Dauerregen stärkerer Intensität als an den folgenden Tagen, beschließen wir zunächst den Kreis Garmisch-Partenkirchen zu verlassen. In der Hoffnung dass das Wetter in Schwangau uns freundlicher gesinnt ist (wen wollen wir hier eigentlich verarschen?).
Die einstündige Fahrt führt uns direkt zum Fuße der riesigen Burg, welche bereits von weiten zu sehen ist. Das Auto werden wir direkt am P1 Parkplatz los, welcher überraschend leer ist. Corona und Regen sei Dank können wir so zumindest Menschenmassen umgehen. Man muss schließlich nur das Beste aus der Situation machen.
Unsere Wandertour führt uns zunächst durch die Pöllatschlucht. Die gewaltigen Wassermassen stürzen durch die Schlucht und sorgen durch die Gischt noch für zusätzliche Nässe, der alleinigen Regelschwall von oben wäre so auf Dauer auch langweilig. Durch die Schlucht geht es über zahlreiche Treppen und Stiegen, direkt an den Felswänden entlang. Ein ziemlich beeindruckendes Naturerlebnis.

Pöllatschlucht
Der Weg führt schließlich direkt auf den offiziellen Zugangsweg zum Schloss. Wir folgen dem Weg und begeben uns direkt zur Marienbrücke, von welcher man schließlich einen fantastischen Blick auf das Schloss Neuschwanstein sowie die darunter liegende Pöllatschlucht hat. Auch hier werden die Abstandsregelungen durchgeführt. Das gibt uns zumindest genügend Zeit ein Paar Fotos zu machen ohne das beinahe schon gewohnte, touristische Gerangel. Man könnte sich fast dran gewöhnen.

Schloss Neuschwanstein und Pöllatschlucht
Die meisten Touristen kehren am Ende der Brücke um und begeben sich auf den Rückweg. Wir jedoch setzen den Weg durch den Wald fort und kommen wenige Höhenmeter später an einem kleinen Aussichtspunkt an. Von diesem hat man schließlich einen tollen Ausblick auf das Schloss, nun aber eben von weiter oben. Die kleine Plattform ist dann doch recht überfüllt, zahlreiche Instagram Models in spe inklusive. Wer es nun noch etwas ruhiger möchte der sollte den etwas beschwerlichen Weg für weitere 600 m folgen. Man gelangt schließlich auf einen Aussichtspunkt mit fantastischen Blick auf das Schloss, quasi fast aus der Vogelperspektive. Diesen können wir dafür allein genießen, sozusagen als Belohnung für den Aufstieg. Der Weg lässt sich hier noch lange weiter verfolgen bis zum Tegelberg.
Wir entschließen uns für den Rückweg, wiederum über die Marienbrücke geht es durch den Wald auf dem Säulingweg. Panoramablicke über den Alpsee inklusive. Mittlerweile hat sich das Wetter zu einem steten Dauerregen entwickelt. Der etwas monotone Weg durch den Wald zieht sich dadurch unangenehm in die Länge. Schließlich begeben wir uns bergab bis zum Ufer des Alpsees. An diesem überblickt man dann die Burg Hohenschwangau auf der linken und das Schloss Neuschwanstein auf der rechten Seite.

Burg Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein
Den Uferweg folgend kommen wir schließlich triefend nass in Schwangau an und kehren zunächst im Restaurant Alpenstuben ein. Käsespätzle gehen schließlich immer und das Bier dazu sowieso.
Unsere erste Wanderung schlägt schließlich mit 9,6 km und 508 hm zu Buche. Quasi als Einstimmung.
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