Tough Mudder Süddeutschland

23. September 2017

10. Oktober 2017.Gitka.0 Likes.0 Comments

22ster September 2017 … immer dieser Stress vor den Extremläufen, als wenn der Lauf an sich nicht schon stressig genug wäre. Also zügig das Wegproviant geschmiert und zusammengepackt, Sachen rausgesucht, Handtücher nicht vergessen und dann ab auf die Autobahn in Richtung Dresden. Next Stopp Krümel abholen und weiter geht’s zu viert (das sind unsere Eltern die sich unsere Schlammeskapaden immer liebend gern live ansehen und unsere beiden Wenigkeiten) in Richtung Wassertrüdingen. Dieses Nest welches sicherlich jeder erst Mal bei googlemaps eingibt um überhaupt ne Vorstellung zu haben wo zum Teufel das liegt wird einmal Jährlich zum Mekka tausender Extremsportler. Für uns ist dieser Tough Mudder immer etwas Besonderes denn hier begann vor zwei Jahren die Odyssee. Diesmal wird es unser 9. Tough Mudder, der letzte vor dem großen Ziel, dem schwarzen Headband. 

Nach gut 4 Stunden Fahrt kommen wir schließlich in Dinkelsbühl an. Hier haben wir eine Suite für vier Personen gebucht und das war nicht besonders einfach denn bereits vor 9 Monaten waren die meisten Hotels bereits ausgebucht. Für 139 Euro übernachten wir also im Romantica Hotel Blauer Hecht, das im Preis inbegriffene Frühstück werden wir leider nicht wahrnehmen können da unser Tag morgen bereits um halb sechs beginnt.

6 Uhr geht’s also los … zuerst zu Bernds Backstube. Hier sitzen bereits die ersten die wir später auf der Strecke wieder sehen werden. Frisch gestärkt geht’s dann weiter in die an diesem Wochenende um 15.000 Menschen reichere Metropole Wassertrüdingen. Nach dem Check In noch schnell die Nummer auf die Stirn gemalt und schon geht’s weitere zum Warm Up. Den haben wir heute auch bitter nötig denn bei 7°C Außentemperatur und Nebel reichen warme Gedanken alleine nicht aus. Punkt 8 Uhr begeben wir uns mit hunderten anderer Läufer auf die 18 km lange Strecke. Immer wieder durch den Wald, querfeldein, bergauf, bergab. Die ersten Hindernisse nehmen wir recht schnell, über Heuballen, unter Stacheldraht durch den Schlamm und durch Feuchtgebiete. Die erste kleine Herausforderung ist dann die Mud Mile 2.0.

Mud Mile 2.0

Hier geht’s 6 Mal über Schlamm Hügel und durch Wassergräben. Kurz vor Kilometer 9 dann unser Angsthindernis Arctic Enema. Hier geht’s über eine Rohrrutsche ins, mit kontinuierlich nachgeschütteten Eiswürfeln, 4°C kalte Eiswasser. Dann noch ne kurze Tauchphase und wieder raus aus der Wanne. Keine Ahnung wir man das am besten beschreibt. Aber es folgt eine kurze Phase, die sich anfühlt wie eine Ewigkeit, mit Schmerzen, Gehirnbrand und der Unfähigkeit einen klaren Gedanken zu fassen. Gefolgt von einer Phase unglaublichen Hochgefühls und der Erleichterung das man es hinter sich gebracht hat. Nicht wenige Läufer müssen hier durch die parat stehenden Sanis rausgezogen werden.

Weiter gehts …

Next Stop … Funky Monkey, einer Art Klettergerüst an dem man sich lang hangeln muss um nicht ins Wasser zu fallen. Leider stoßen wir hier immer schon an unsere körperlichen Grenzen und diese liegen bei etwas über 160 cm und der Unfähigkeit die Stangen überhaupt richtig zu greifen. Es folgt also der Sprung ins kühle Nass und weiter geht’s zum Reach Around und zu Balls to the Wall. Jeweils Kletterhindernisse wo Armkraft gefragt ist, auch die lassen wir zügig hinter uns und kommen zum Augustus Gloop. Hier klettern wir durch ein Rohr senkrecht nach oben wobei von oben ein Wasserfall kommt. Auch das lassen wir recht easy hinter uns.

Nächste größere Herausforderung sind die Berlin Walls. Zum Glück haben wir aber hier direkt 3 Männer gefunden die uns über die beiden 3 Meter hohen Wände helfen. Die gegenseitige Hilfe sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. Das gleiche Team trafen wir schließlich noch am Pyramid Scheme wieder, hier müssen menschliche Pyramiden gebildet werden um an einer spiegelglatten, geneigten Fläche nach oben zu gelangen.

Pyramid Scheme

Und schließlich halfen wir uns ein weiteres Mal beim Block Ness Monster. Die dreieckigen Blöcke durch das Wasser zu drehen gestaltete sich vor allem deswegen schwierig da wir bei einer Wassertiefe von 1,60 m nur schwimmend vorwärtskamen.

Block Ness Monster

17 km geschafft … was fehlt war jetzt nur noch der Everest 2.0. Die Halfpipe war diesmal mit Seilen versehen. Keine Ahnung ob die Seile eine zusätzliche Hilfe darstellen sollten. Ich zumindest fand es an diesem Seil hängend zumindest schwieriger nach oben zu kommen als ohne. Zudem erwischten wir eine Zeit in der noch keine Mudder oben standen um zu helfen. Im zweiten Anlauf gelang uns dann aber doch der Aufstieg zum Gipfel. Die letzten 100 m noch eben durch nen kleinen Fluss geschwommen und schließlich nehmen wir unser mittlerweile drittes pinkes Headband in Empfang. Am Kong schwing ich mich zumindest noch einen Meter bevor ich auf das Luftkissen unter mir falle. Nach Elektro Schock Therapy haben wir es schließlich zum neunten Mal geschafft. Erste Anlaufstelle Bierstand, 18 km durch Eis, Schlamm und Elektroschocks, wortwörtlich das am Härtesten erarbeitete Finisherbier dieses Wochenendes.

Pink Headband

Das letzte inoffizielle Hindernis sind dann nur noch die eiskalten Duschen und dann kommt das worauf wir uns seit Kilometer 1 freuen, der Stopp bei McDonalds. Burger, Chicken Nuggets, Pommes … dafür hat sich die Quälerei doch gelohnt.

Der nächste Tough Mudder wird der 10te … 3 Jahre nachdem hier in Wassertrüdingen alles begann.

Endlich im Ziel

Add comment

Proudly powered by WordPress & Hedy Theme by IshYoBoy.com