Der Tag begann eine Stunde früher wie sonst, da wir eine 10stündige Autofahrt vor uns hatten. Es ging in Richtung kanadische Rocky Mountains in das Städtchen Golden, wo wir eine Hütte für vier Tage reserviert haben. Auf der Fahrt bot sich uns eine sich ständig verändernde Landschaft. Die Rocky Mountains präsentierten sich uns in herrlichsten Sonnenschein. 130 km vor unserem eigentlichen Ziel, besuchten wir den ersten Nationalpark in Kanada. Am Eingang des Revelstoke Nationalparks kauften wir ein 4 Tages Ticket (69$), welches uns auch Zutritt zu weiteren Nationalparks verschaffte. Die 20 minütige Fahrt auf den Mount Revelstoke, ermöglichte uns einen wunderschönen Rundumblick über die Bergkette der Rocky Mountains und den Columbia River.
Revelstoke National Park
Revelstoke National Park
Mehrere kleine Wander-Rund-Wege luden zum wandern bzw. zu kleineren Spaziergängen ein. Nach gut einer Stunde ging es dann mit dem Auto weiter in Richtung Golden. Da unser Tank noch viertel voll war beschlossen wir erst kurz vor Golden zu tanken, was sich jedoch fast als Fehler herausstellte. Da wir Golden noch bei Tageslicht erreichen wollten, beschlossen wir den Glacier Nationalpark nur langsam zu durchfahren. Wegen einer Schwarzbären Familie am Highway, stoppten wir schließlich doch und ließen uns die Gelegenheit nicht entgehen eine Menge Fotos zu verschießen. Die Bären ließen sich nicht durch den Lärm des Highways abbringen am Straßenrand in Ruhe das saftige Grün zu genießen. Als wir weiter fuhren ging es stetig bergauf und unsere Tanknadel bewegte sich in rasender Geschwindigkeit gen null. Dann endlich ein Hinweisschild für eine Tankstelle in 30 km Entfernung. Dort angekommen stellte sich die 24 Stunden Tankstelle als Flop heraus, da diese bereits um 5 p.m. geschlossen hatte. Dank der Hilfsbereitschaft eines Mitbetroffenen versuchten wir es im benachbarten Best Western, für die dies wie ein Routinevorgang war. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Tankwart erschien dieser an der Tankstelle und bewahrte uns so vor einer erneuten Warterei. Mit vollem Tank ging es dann endlich nach Golden. Nach einer Stunde Fahrt und einer weiteren geklauten Stunde bei überschreiten der Zeitgrenze erreichten wir unser Ziel um 7 p.m. Im Internet hatten wir uns bereits die 14 km vor Golden gelegene Goldenwood Lodge als Unterkunft ausgesucht, welche im Internet mit verschiedenen Hütten, Tipis und Zimmern warb. Diese wurde von einem Schweizer Ehepaar, welche 1995 ausgewandert waren, bewirtschaftet. Die gute Ausschilderung leitete uns 7 km auf unbefestigter Straße in die Berge und ließ uns unser Ziel schließlich erreichen. Der Gastgeber überraschte uns mit der Mitteilung das er keine Gäste mehr erwartete, was er jedoch nicht ganz so ernst meinte. Er und einer seiner drei Hunde namens Cassy, begleitete uns zum Ferienhaus, welches uns mehr als positiv überraschte. Das Haus bestand aus 4 Zimmern auf zwei Etagen, einer großen überdachten Terrasse, inklusive Gasgrill und Feuerstelle am Haus. Ein Kamin im Haus sorgte für eine gemütliche Atmosphäre und mollige Wärme. Die 200$ pro Nacht für fünf Personen, waren aus dieser Sicht gut angelegt. Nach Vergabe der Zimmer, aßen wir erst einmal zu Abend. Wobei wir bereits in den USA alles nötige gekauft hatten und ein typisch deutsches Abendbrot mit belegten Broten zu uns nahmen. Bereits zu dieser Zeit freuten wir uns auf die Nacht, welche wir endlich wieder in kuscheligen europäischen Betten verbringen konnten.
Add comment