Gekås Ullared, Marstrand

10. September 2020

16. September 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Nach einer kurzen und vor allem schwankenden Nacht, werden wir um 4 Uhr durch den Kapitän per Lautsprecher Durchsage geweckt und noch einmal halb fünf bei Klopfen an der Tür. Ist ja gut, wir räumen ja schon die Koje. Gegen halb sechs dürfen wir auch endlich die Fähre verlassen und beginnen unseren Road Trip durch die Weiten Schwedens. Erster Stopp wird nach 90 minütiger Fahrtzeit ein kleiner Picknickplatz in Ängelholm. Was folgt ist ein ausgiebiges Frühstück unter der aufgehenden Sonne.

Gestärkt geht es weiter in Richtung Ullared. Das riesige Einkaufszentrum Gekås hatte uns bereits vor einigen Jahren begeistert und so verbringen wir die ersten Stunden erst einmal mit Shopping. Kann denn ein Urlaub besser beginnen? Auch hier sucht man Corona-Beschränkungen vergebens. Eine Maskenpflicht, an welche man sich bei uns mittlerweile gewöhnt hat, gibt es hier einfach nicht. Die selbst-genähten Masken werden den Urlaub wohl in den Taschen verbringen. Dafür aber nehmen es die Schweden ernst  mit den Abstandsregelungen. Man springt uns quasi aus dem Weg.

Das riesige Einkaufzentrum bietet auch einen Wohnmobil Stellplatz, wir aber setzen unsere Tour fort in Richtung Göteborg. Da wir die Stadt bereits vor zwei Jahren ausgiebig besichtigt hatten, fahren wir heute nur vorbei und steuern unser erstes Übernachtungsziel an. Das Marstrands Familjecamping auf der Insel Koön hatten wir per App park4night gefunden. Die Nacht kostet uns hier 345 SEK, gehört definitiv in die gehobene Preiskategorie. In puncto park4night App: sehr zur empfehlen für Camper-Reisen, denn neben Campingplätzen werden auch Stell-, Park- und Picknick-Plätze angezeigt.

Der Campingplatz selbst war angenehm leer, wie auch die Rezeption. Die Anmeldung erfolgt per Telefon, mittels PIN für die Schranke, wird einem die Auffahrt gestattet. Bezahlt wird dann zu den Geschäftszeiten zwischen 9 und 10 Uhr am Folgetag. Das nenn ich mal Arbeitszeiten. Der Platz verfügt über einige Stellplätze mit jeweils eigener Holzterrasse. Das Sanitärgebäude ist wenige Schritte entfernt, leider sind die Duschen aber abgesperrt, sodass wir den Luxus, den ein Camping-Platz uns eigentlich bieten sollte, nicht nutzen können.

Bei den noch verbleibenden Sonnenstunden nutzen wir die Gelegenheit für eine kleine Wanderung über die Schären. Zunächst geht es also über die Zufahrtsstraße des Campingplatzes zum Hafen hinunter. Vorbei an den roten Fischerhäuschen, die sich in die Felsen schmiegen und den dazugehörenden Fischerbooten. Das kleine verträumte Städtchen ist wie ausgestorben, perfekt für einen kleinen Bummel fernab von Touristenmassen. Am Hafen hat man schließlich einen fantastischen Ausblick auf die Festung, Carlstens Fästning, welche über Marstrand thront. Eine Fähre legt hier ab um einen auf die benachbarte Insel zu bringen. Wir jedoch verlassen das Hafengelände und folgen den Wanderwegen zu den Felsen hinauf. Der kurze Anstieg führt auf einen Aussichtspunkt mit Blick auf das gesamte Hafengelände sowie die die Insel Marstrand und die imposante Festung. Der Rundweg ist gut durch ein schwarzes Dreieck markiert. Weiter geht es durch die enge Vargklyftan und schließlich über eine schwimmende Brücke, die uns über einen Seerosenteich führt. Über die Felslandschaft geht es über Holzbrücken und Treppen hinauf zu einer weiteren Aussichtsplattform. Wiederum genießt man den Blick über die Schärenlandschaft und die Festung im Hintergrund bis zum Leuchtturm Pater Noster. Über Treppen steigen wir steil hinab zu einer kleinen Staumauer und vorbei an einem kleinen Ankerplatz. Oberhalb des Ankerplatzes verläuft der Weg entlang der Geschützstellungen, welche erst 1974 während des Kalten Krieges errichtet wurden. Die Marstrand Battery lässt sich hier zum Teil auch in unterirdischen Räumen besichtigen. Wie Schweden damit den beiden Großmächten trotzen wollte, bleibt uns jedoch nach wie vor ein Rätsel.

Wir erreichen wenigen Schritte später einen Picknickplatz samt Grillstelle und folgen dem Weg weiter, vorbei an weiteren Geschützstellungen und schließlich in den Wald hinein. Der Rückweg zieht sich dann etwas. Die untergehende Sonne taucht die gesamt Region in ein goldenes Licht. Wir kommen schließlich an einer kleinen Bucht an und wenig später erreichen wir unseren Campingplatz. Zum Abschluss des ersten Tages werfen wir erst einmal ein paar Steaks auf den Grill.

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