Silberhochzeit in New York City

05. Oktober 2010

3. Oktober 2017.Gitka.0 Likes.0 Comments

Um 5:45 Uhr begann der heutige Tag für Katja und mich um einiges zeitiger als sonst. Der Grund dafür war die geplante Silberhochzeit unserer Eltern, welche wir seit 5 Monaten vorbereiteten. Nachdem wir uns einen Kaffee geholt hatten ging es in das benachbarte Einkaufszentrum. Nachdem wir gestern bereits die Öffnungszeiten gecheckt hatten, kamen wir pünktlich um 7 im Supermarkt an. In der Bäckerei suchten wir als erstes eine Erdbeer-Torte aus und kauften schließlich noch Kerzen und ein paar rote Rosen. Nachdem wir und die Torte den schwierigen Rückweg heil überstanden hatten, bereiteten wir im Motel Zimmer den Rest vor. Die Torte wurde mit einer 2 und einer 5 bestückt, Teller, Löffel und Becher wurden besorgt, die Rosen wurden drapiert, der am Vortag kalt gestellte „August der Starke“-Sekt von Schloss Wackerbarth wurde bereit gestellt und die Geschenke unter den Arm geklemmt. Voll gepackt ging es dann ins Nachbarzimmer. Papa und Mama schnitten zusammen sie Torte an und bei Torte und einem Glas guten Sekt stießen wir auf 25 Ehejahre an. Danach ging es an die Bescherung. Die Gegenseitigen Geschenke wurden ausgepackt und dann kam endlich unser Geschenk an die Reihe. In Form eines Fotobuches hatten wir eine Hochzeitszeitung gestaltet, welche wir zusammen durchblätterten. Der geplante Tagesablauf wurde dann auf der letzten Seite erläutert. Gegen halb zehn ging es dann zu Fuß ins IHOP zum Frühstück, welches durch die vorher gegessene Torte jedoch etwas kleiner ausfiel.

Der Service des Motels umfasste ebenfalls ein Shuttle, welches uns direkt vor dem Motel abholt und für 2,50$ nach Manhattan bringt. Durch den Lincoln Tunnel ging es in 20 Minuten nach Manhatten, raus aus dem Busterminal und ins Tageslicht. Die riesigen Häuser vor und neben und hinter uns ließen mir erst einmal nicht anderes übrig als mit offenem Mund zu staunen.

Unser strenger Zeitplan für diesen Tag sollte uns als erstes in das Visitor Center der Grey Line Sight Seeing Tour bringen, dieses fanden wir jedoch nicht sofort. Die zahlreichen Verkäufer auf den Straßen boten uns jedoch ebenfalls die Möglichkeit diese Tickets zu erwerben. Ein Ticket für die Hop on – Hop off – Tour sollte pro Person 54$ kosten, wobei alle 4 Touren, der Downtown-Loop, die Uptown Tour, die Brooklyn Tour und die Night Tour für 48 Stunden verfügbar waren. So konnte man in ganz Manhattan an bestimmten Haltepunkten beliebig oft ein-und aussteigen. Diese Tour nutzend, ging es als erstes an eine Haltestelle der Grey Line und mit dem Bus durch New Yorks Downtown. Auf dem Doppelstöckigen Bus saßen wir bei eisigen Temperaturen auf dem Deck und genossen trotz alledem die Aussicht. So ging es an den berühmtesten Sehenswürdigkeiten New Yorks vorbei, bis wir beschlossen am Ground Zero auszusteigen.

9/11 Memorial

Die Bauarbeiten am neuen World Trade Center waren zu diesem Zeitpunkt noch voll im Gange und ein Blick hinter die Absperrungen zeigte nur wenig Interessantes. So gingen wir an der Kirche, welche am 11. September wie durch ein Wunder verschohnt wurde, vorbei in die 11/9 Memorial Site.

Kirche am Ground zero

Mit der gefühlsbetonten Musik und den Bildern von damals, kamen in uns noch einmal die Erinnerungen und Tränen an 2001 hoch. Vor allem das geplante Modell des World Trade Centers war hier auch einen Blick wert.

Vom Ground Zero ging es weiter in Richtung China Town, wobei wir auf Grund des Zeitdruckes nur wenig Zeit hatten uns alle Sehenswürdigkeiten genau zu betrachten. So ging es eher im Eiltempo an den Straßenverkäufen, Restaurants, gebratenen Enten und Fischmärkten vorbei zur nächsten U-Bahn Station in Richtung Central Park. Wieder mitten in Manhattan angekommen planten wir uns vor der Erneuerung des Ehegelübtes meiner Eltern noch kurz einen Imbiss zu genehmigen. In einem kleinen mexikanischen Imbiss, versorgten wir unsere Mägen mit Quesedillas und schlenderten dann weiter zum Central Park.

Kutschfahrt

Katja und Ich hatten hier den Plan noch eine Kutschfahrt für unsere Eltern zu organisieren, dieser Plan wurde uns jedoch durch die immensen Preise vergelt. Die 80$ für lediglich 20 Minuten für 2 Personen waren uns dann aber doch zu viel. So improvisierten wir und konnten schließlich doch noch eine Kutsche für 80$ ergattern, welche uns alle 5 mit zur Bow Bridge, in mitten des Central Parks führen würde. Die gut 20 minütige Fahrt verging sehr schnell und so eine Kutschfahrt ist sicherlich eine schöne Gelegenheit um den Central Park in Ruhe besichtigen zu können, der Preis ist jedoch deutlich überteuert. Angekommen fiel uns direkt auf das dies ein beliebter Platz ist um sich das Ja Wort zu geben. Als wir die Bow Bridge nach einigen Suchen erreichten ging schließlich das Warten los. Würden die bestellten Überraschungsgäste kommen? Würde der Rabbi kommen?

Katja und Ich waren gerade froh darüber dass wir die Brücke überhaupt gefunden hatten, da fielen uns schon die ersten Gäste auf. Letscho, Achim und Aki kamen von der 72. Straße und kreuzten genau den Weg unserer Eltern. Die Überraschung war gelungen, ob gleich meine Eltern vielleicht mit Letscho gerechnet hätten, sie schließlich alle hier zu sehen war trotz alledem sehr schön für sie. Kurze Zeit später wurde Katja durch einen kurzen „Katya“ Ausruf auch auf den Rabbi aufmerksam, welcher sich so gleich bei unseren Eltern vorstellte und uns schließlich zu einem kleinen Unterstand mit wunderschönem Ausblick auf die Bow Bridge geleitete. Nach dem alle ihren Platz eingenommen hatten, konnte es dann endlich losgehen. Rabbi Steve Blane begann mit der Zeremonie, wobei er Katja darum bat seine Worte zu übersetzen. Es war unglaublich schön, der Ausblick auf die Bow Bridge, die glücklichen Gesichter meiner Eltern und vor allem auch die Worte des Rabbis. Nach dem meine Eltern gegenseitig ihre Eheringe berühren sollten, sich noch einmal die Treue schwörten und sich schließlich küssten, war die Zeremonie zu Ende und Katja, Oma und Ich waren uns sicher das dies die Beste Idee war um die Silberhochzeit unserer Eltern feiern zu können. Der Rabbi war unglaublich, allen Befürchtungen zum Trotz, hat er sich sehr viel Mühe gegeben und diesen Tag für uns alle zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.

Bow Bridge

Nach dem wir die Bezahlung vorgenommen hatten und uns schließlich von ihm verabschiedeten, nicht ohne das er uns noch einmal erzählte wie toll er uns und unsere Idee fand, ging es weiter in Richtung Hard Rock Café, in welchem, auch nach Empörung seitens des Rabbis, wir die offizielle Feier veranstalten wollten. Nach Beratung über die weitere Laufroute, beschlossen wir vorerst noch einen Zwischenstopp in einer New Yorker Bar zu unternehmen, in welcher wir bei einem oder auch mehreren Pitcher Bier, Zeit hatten uns zu unterhalten und uns die Zeit bis zum Abendessen zu verkürzen. Um doch noch etwas von New York sehen zu können, verabschiedeten sich Katja und Ich, dann jedoch kurzzeitig. Immer den Broadway entlang ging es circa 30 Blocks in Richtung des Times Squares zum Hard Rock Café.

Times Square

In Bezug auf dieses Erlebnis ist zu sagen, das es völlig sinnlos ist in New York irgendeinen Zeitplan auf die Beine zu stellen und dann noch zu denken diesen einhalten zu können. Die Hälfte der Zeit ist man einfach nur beeindruckt, an jeder Ecke sieht man etwas, für das es sich lohnt stehen zu bleiben und Fotos zu schießen. Geraume Zeit nach unseren Eltern und deren Gästen, welche bequemlicher Weise die U-Bahn nahmen, erreichten wir schließlich das Hard Rock Café. Bei Cocktails, Wein und Bier, stießen wir noch einmal auf meine Eltern an und ließen es uns schließlich noch bei einem üppigen und 8/9 leckeren Essen Anmerkung von Katja) gut gehen. Für insgesamt 420$ fiel die Rechnung dann auch entsprechend hoch aus.

Mit dem Plan um 20 Uhr noch die Night Tour beginnen zu können, verabschiedeten wir uns von unseren Gästen und verließen das Hard Rock Café. Leider wurde dieser Plan jedoch durch die Schusseligkeit meiner werten Mutter beendet, da diese ihr Ticket verloren hatte. Plan B sah dann die Besichtigung des Empire State Buildings vor, als wir dieses jedoch von weiten betrachteten und uns vor allem der Nebel auffiel, entschieden wir jedoch diesen Plan auf einen Tag mit besserem Wetter zu verschieben.

Empire State Building

New York hat aber schließlich auch noch andere Dinge zu bieten. So schlenderten wir über den Times Square, weiter den Broadway entlang, mit Zwischenstopps in den zahlreichen Souvenirshops, in welchem wir uns dann mit Andenken eindeckten. Nicht fehlen durften hier natürlich die berühmten I♥NY-T-Shirts. Völlig fertig von dem ersten Tag in New York City, ging es dann zurück zum Bus Terminal und schließlich mit dem Shuttle zum Toys’R’us, in der Nähe unseres Motels. Bei einem letzten Glas Wein ließen wir den Tag Revue passieren. Froh darüber das alles so gut geklappt hatte und meine Eltern nach all den Jahren so glücklich zu sehen ging es dann gegen 2 Uhr endlich in Bett.

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