Stockholm

27. September 2020

13. Oktober 2020.Gitka.0 Likes.0 Comments

Sightseeing bei heute strahlendem Sonnenschein und fast 20°C. Das wir das noch erleben dürfen, dann können die Winterjacken wohl vorerst weg gepackt werden. Nach einem ausgiebigen Frühstück unter Stockholmer Sonne begeben wir uns zur, 5 Laufminuten entfernten, Bushaltestelle. In 45 Fahrtminuten, inklusive Umsteigen, erreichen wir das Zentrum der schwedischen Millionenmetropole. Zunächst geht es auf die Insel Djurgården. Hier, im vorwiegend als Erholungsgebiet der Stockholmer, genutzten Gebiet, findet sich das Vasa-Museum. Nein, kein Knäckebrot Museum. In dem maritimen Museum findet sich das fast vollständig erhaltene Kriegsschiff, die Vasa. Für 170 SEK pro Person lassen sich das riesige Museum und eben das Schiff besichtigen.

Die Vasa zählte ihrer Zeit zu den am stärksten bewaffneten Kriegschiffen. Gebaut wurde das riesige Schiff 1626, sank jedoch auf ihrer Jungfernfahrt 1628 nach einem Kilometer Fahrtstrecke, auf Grund instabilen Konstruktionsverhältnissen. Bereits unmittelbar nach dem Untergang wurden verschiede Versuche unternommen das Schiff als Ganzes zu bergen, jedoch ohne Erfolg. Nach 5 Jahren Suche konnte das Schiff dann 1956 im Stockholmer Hafen gefunden werden. Weitere 5 Jahre vergingen bis das Schiff als Ganzes geborgen werden konnte. Heute findet sich das gut erhaltene Schiff im Vasa-Museum und kann auf 7 Ebenen rundum besichtigt werden. Zudem finden sich zahlreiche Gegenstände die einen Einblicke in die Geschichte der Vasa und Schwedens bieten. Ein lohnenswerter Besuch.

Entlang auf der Strandvägen, die prächtig verzierten Häuser der Stockholmer High Society neben uns, geht es zur nächsten Bus-Haltestelle. Nächster Stopp ist die Altstadt auf der Stadtinsel. Hier findet sich auch das königliche Schloss mit der Storkyrkan, dem Stockholmer Dom. Von außen macht das Schloss eher wenig her, es verwundert also nicht dass die königliche Familie hier lediglich zum Arbeiten her kommt (oder was Könige und Königinnen eben so tun). Die Appartements lassen sich für 140 SEK ebenfalls besichtigen.

Wir unternehmen einen Bummel durch die Gamla stan, Stockholms Altstadt. Bunte Häuschen und zum Wasser hin abfallende, schmale Gassen prägen das Bild der Gamla stan. Mittendrin findet sich die reich verzierte, deutsche Kirche, die tyska kyrka. Über die Riddarholmsbron unternehmen wir einen kleinen Abstecher zur Riddarholmskyrkan. Wir verlassen die Gamla stan über die Vasabron, von der man einen fantastischen Blick auf das Riksdagshuset, das Reichstagsgebäude, hat. Wir begeben uns auf direktem Wege in die Stockholmer Innenstadt, schlendern an Cafés und Souvenirläden vorbei, und genießen den Spätsommer.

Am Nachmittag wird es schließlich Zeit für unsere, voraus im Internet gebuchte Bootsfahrt. Auf Grund der Corona Beschränkungen finden die Sightseeing Touren lediglich am Wochenende statt. Gebucht werden diese entweder im Internet oder aber vor Ort. Wenige Restplätze finden sich bei stromma.se für die Königliche Kanaltour um 16:30 Uhr. Da die Hop-on Hop-off Bus-Touren bereits der Pandemie zum Opfer gefallen sind, nutzen wir zumindest diese Möglichkeit um Stockholm vom Wasser zu besichtigen. 216 SEK (inklusive Online-Rabatt) kostet uns der Spaß pro Person. Wir sichern uns einen Platz ganz hinten und lassen uns 50 Minuten lang die Seeluft um die Nase wehen.

Die Tour führt uns zunächst durch die Stockholmer Innenstadt, vorbei am Königlichen Schloss, dem Grand Hotel und dem Nationalmuseum. Begleitet wird die Tour durch einen Audio-Guide, auch in deutscher Sprache. Wir genießen den Blick über die Strandvägen, die Yachten davor und durchfahren den Djurgården Kanal. Der National Park Djurgården zeigt uns die Stockholmer Natur, bevor wir auf  dem Rückweg den Blick über die Skyline Stockholms schweifen lassen. Erklärungen und Anekdoten, über die an uns vorbeiziehenden historischen Bauten, liefert der Audioguide. Nach 50 Minuten kommen wir wieder in Strömkajen an. Eine wirklich schöne Tour um Stockholm aus einer ganz anderen Perspektive zu besichtigen.

Mittels Bus fahren wir als letztes noch zum etwas abseits gelegenen Hard Rock Café. Das Restaurant bereitet sich bereits auf die nahenden NFL Fans vor, welche den Sunday Gameday in amerikanischer Atmosphäre erleben möchten. Uns bleibt zumindest ein bisschen Gameday Feeling bei Cocktails und einem kühlen Bier. Das Café selbst macht von außen, sowie auch von Innen eher wenig her. Da haben wir auf unseren Reisen schon Bessere erlebt.

Stockholm an einem Tag in Zeiten von Corona ist durchaus möglich. Besichtigungen sind zwar nur eingeschränkt möglich, jedoch ist die Stadt auch leerer als sie wahrscheinlich normalerweise wäre. Uns bleibt am Abend noch die Planung des nächsten Tages. Ziel wäre eigentlich der Tierpark Kolmården bei Norrköping gewesen. Nach ausgiebiger Internet Recherche erfahren wir jedoch das dieser, und dann auch nur eingeschränkt, lediglich an den Wochenenden geöffnet hat. Wiederum heißt es also Umplanen. Wir zweifeln so langsam an dem schwedischen Sonderweg. Die Anzahl der Schließungen, die Abstandsregelungen und auch Gespräche mit einigen Ladenbesitzern, zeugen von teils strikteren Beschränkungen, als wir sie in Deutschland gewohnt waren. Gut, eine Maskenpflicht entfällt, aber zu welchem Preis?

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